Fleckfieber
Fleckfieber oder auch "Läusefieber" ist eine bakteriell durch Läuse, Milben, Zecken und Flöhe übertragene Infektion.
An der Stichstelle kommt es häufig zu Juckreiz und einer Blauschwarz-Färbung. Der Hautausschlag wird von Mikroorganismen der Gattung Rickettsien induziert (Rickettsia prowazekii).
Die Inkubationszeit beträgt 10- 14 Tage. Dann kann es zu hohem Fieber, einem aufgedunsenen roten Gesicht, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Bewusstseinsstörungen (wenn das Gehirn mit betroffen ist) kommen.
Die Krankheit tritt in der Regel nur in den Subtropen und Tropen auf. In Deutschland müssen Fleckfieberfälle namentlich gemeldet werden.
Bei einer Zweitinfektion treten aufgrund der aktiven Immunisierung die Symptome in einem schwächeren Maße auf.
Fleckfieber wird auch als Hunger- oder ''Kriegstyphus'' bezeichnet, da es sich unter schlechten hygienischen Bedingungen während der Kriege in der Vergangenheit mitunter epidemieartig ausbreitete.
Für Napoleons und Hitlers Armeen wurde das Fleckfieber während der Russlandfeldzüge zu einem ernsthaften Problem. Die bittere Winterkälte zwang die Soldaten, ihre Kleidung nahezu permanent zu tragen, ohne sie wechseln oder säubern zu können. Außerdem nutzten sie Kleidungsstücke Gefallener, um sich notdürftig warm zu halten. Für (mit Fleckfieber infizierte) Kleiderläuse war es daher ein Leichtes, sich zu vermehren und auszubreiten.
Von den ursprünglich (mit der Reserve) über 600.000 Mann des napoleonischen Heeres, das 1812 auszog, Russland zu erobern, waren ein Jahr später bis auf lediglich 3000 Mann alle tot. Die weitaus meisten waren jedoch nicht durch Folgen von Kampfhandlungen gestorben, sondern an Fleckfieber.