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Osteoporose

Die Osteoporose ist ein übermäßiger Abbau der Knochen

substanz, der das ganze Skelett betrifft. Die Krankheit ist daher auch als Knochenschwund bekannt. Das typische Merkmal der Osteoporose ist eine Abnahme der Knochenstabilität, was zu einer erhöhten Gefahr von Knochenbruch führt. Zur Diagnose wird die Knochendichtemessung herangezogen. Die Heilung von Knochenbrüchen bei Osteoporose ist nicht gestört, der Zeitrahmen ist kein anderer als beim jüngeren Menschen.

Die Osteoporose ist eine zunächst unmerklich verlaufende Erkrankung, die aber im Fall von Knochenbrüchen, insbesondere bei alten Menschen, eine hohe Krankheitslast (Schmerzen, Bettlägrigkeit, manchmal dauernde Immobilisierung) bedeutet und mit jährlich etwa 2,5-3 Mrd. Euro an direkten und indirekten Krankheitskosten in Deutschland auch ein großes volkswirtschaftliches Gewicht hat. Deshalb wurde sie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Liste der zehn wichtigsten Erkrankungen gesetzt.

Von Kritikern wird angeführt, dass die Neubewertung der Osteoporose in den letzten Jahren durch die Pharmaindustrie gesteuert sei, die einen Absatzmarkt für neue Medikamente schaffen wolle. Hierzu lässt sich anführen, dass es erst seit etwa 1985 möglich ist, die Knochendichte zuverlässig zu messen. Das Krankheitsbild kann also, bevor es zu Brüchen führt, erst seitdem erfasst werden. Die vorbeugende Messung der Knochendichte muss der Patient selbst bezahlen, sie ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Man unterscheidet zwei Hauptarten der Osteoporose, die primäre und die sekundäre Osteoporose. Zur wesentlich häufigeren primären Osteoporose zählen die Klimakterium|postklimakterische Osteoporose und die Altersosteoporose. Die sekundäre Osteoporose tritt in der Regel als eine Folge von Stoffwechselerkrankungen bzw. hormonellen Störungen auf.

Man geht davon aus, dass in Deutschland ca. 30% aller Frauen nach dem Klimakterium an primärer Osteoporose erkranken. Für Männer ist ab dem ca. 70. Lebensjahr die Altersosteoporose ebenso ein häufiges Krankheitsbild.

Knochenbrüche bei Osteoporose finden sich insbesondere an den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, am Oberschenkelhalsfraktur|Oberschenkelhals und am Handgelenk.

Ursachen

  • familiäre Veranlagung (Verwandte mit Osteoporose)
  • Mangel an Sexualhormonen (durch eine Störung des Gleichgewichts zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau kommt es zum Verlust an Knochenmasse)
  • bösartige Erkrankungen des Knochenmarks, Plasmozytom, Morbus Kahler, die sich primär in einer rasanten Abnahme der Knochendichte niederschlagen
  • Hyperthyreose|Schilddrüsenüberfunktion, übermäßige Cortison-Produktion der Nebennierenrinde (Morbus Cushing)
  • Störungen der Nebenschilddrüse Parathyreoidea
  • Fehlernährung|Ernährungsfehler, also Mangel an Calcium und Vitamine|Vitamin D (Calcium gibt dem Knochen seine Festigkeit und Vitamin D regelt die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung)
  • Untergewicht
  • Bewegungsmangel, da Bewegung (insbesondere mit Belastung) die Knochenmasse vermehrt
  • Tabakrauch
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • hochdosierter und regelmäßiger Gebrauch bestimmter Medikamente wie z. B. Cortison (zur Behandlung von Rheuma, Asthma oder Allergien) oder Heparin (zur Hemmung der Blutgerinnung)
  • (Alternativmediziner sehen auch in einer hypothetischen Übersäuerung des Körpers (Azidose) eine Ursache der Osteoporose.)
    • Phosphor wird als ?Calciumdieb? angesehen, hier kommt Coca-Cola ins Gerede.

    Behandlungsmöglichkeiten der Osteoporose

    • körperliche Aktivität schützt vor Knochenschwund, insbesondere Krafttraining
    • ausreichendes Sonnenlicht (fördert die Vitamin D|Vitamin-D-Produktion der Haut)
    • vermehrte Calcium-Aufnahme (ca. 1 g/Tag) (Basistherapie DVO)
    • Vitamin-D3-Einnahme (Basistherapie DVO)
    und Pharmakotherapie nach den Leitlinien der DVO:
    • '''Bisphosphonat|Bisphosphonate (Alendronsäure|Alendronat und Risedronat''')
    • Raloxifen (SERM) (nur zur Verhinderung von Wirbelkörperfrakturen)
    auch in Verwendung:
    • '''Parathormon''' (Teriparatid = Parathormonanalogon, wird wahrscheinlich in die Leitlinien aufgenommen werden)
    • '''Strontium''' (Zulassung von Protelos(R) seit 2004; die Knochendichtemessungen werden durch die Einlagerung von Strontium verfälscht, es gibt jedoch einen Umrechnungsfaktor)
    • '''Calcitonin''' kaum noch verwendet, der Nutzen ist eher mäßig
    • Zwischen 1998 und 2000 wurde '''Somatotropin|STH''' (Wachstumshormon) als nahezu ideale Behandlungsmöglichkeit propagiert, bis sich herausstellte, dass die Substanz Hirntumoren verursacht.
    • '''Fluoride''' (veraltet; entwickelt harte, aber spröde Knochen, die Stabilität wird nicht besser)
    • '''Östrogene''' werden seit der Kritik an der Hormonersatztherapie nur eingeschränkt für diese Indikation verwendet.
    Komplementärmedizin:
    • Einnahme von Basensalzmischungen (Übersäuerung des Körpers führt zu verstärktem Knochenschwund, da Calciumsalze als Pufferlösung|Puffersubstanzen Verwendung finden.)
    • Magnetfeldtherapie: pulsierende Feld (Physik)|elektromagnetische Felder stimulieren den Knochenaufbau.

    Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
    Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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