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Häufige Krankheiten: Raucherbein
Einführung
Das "Raucherbein" bezeichnet eine arterielle
Verschlusskrankheit in den Beinen. Dabei wird die arterielle Durchblutung
durch Einengung der Gefäßlichtung behindert.
Ursachen eines Raucherbeins
Die Ursache für die Entstehung eines
Raucherbein ist häufig eine sog. Arteriosklerose.
In anderen Fällen (eher selten) können auch sich wiederholende
Embolien oder
Gefäßentzündungen zu einem Raucherbein führen.
Hauptrisikofaktoren für die Entstehung
der Arteriosklerose in den Beinen sind Nikotinkonsum (also
Rauchen). die Zuckerkrankheit (Diabetes),
ein zu hoher Blutdruck oder auch eine Fettstoffwechselstörungen
sowie natürlich die Vererbung.
Symptome
Die Entstehung eines Raucherbein verläuft
zunächst meist ohne Beschwerden, daher ist sie auch nicht
so leicht zu erkennen. Zu einem späteren Zeitpunkt bemerkt
man plötzlich Schmerzen nach einer längeren Wegstrecke,
welche häufig mit einem auf der einen Seite "kalten" Fuss
verbunden sind.
Das Fortschreiten dieser Krankheit macht
sich in der Verkürzung der Zeitabstände zwischen dem
Beginn der Belastung und Eintreten der Beschwerden bemerkbar.
Die Lokalisation dieser Schmerzen (Waden-, Oberschenkel- und
sogar im Bereich der Gesäßmuskulatur) lässt auf die Höhe der
Engstellung (Stenose) oder des Verschlusses im Gefäß schließen
und ist somit für eine Diagnose relevant.
Nach dem Schweregrad der
Symptome läßt sich
die arterielle Verschlusskrankheit in verschiedene Stadien
einteilen. Üblich ist die Verwendung der sog. Fontaine-Klassifikation.
Diese bezieht sich auf die Wegstrecke, die ohne Schmerzen
bewältigt zu Fuss werden kann:
- Stadium I: keine Einschränkung der Gehstrecke
- Stadium IIa: schmerzfreie Gehstrecke länger
als 200 Meter
- Stadium IIb: schmerzfreie Gehstrecke kleiner
als 200 Meter
- Stadium III: Schmerzen in Ruhe
- Stadium
IV: Absterben von Gewebe, Ausbildung von Nekrosen (abgestorbenem
Gewebe), offenen Geschwüren (unschön).
Wenn man nicht vorher eingreift, droht das
Absterben des Beines, was zu einer Blutvergiftung (Sepsis)
führen würde und daher dringend durch eine Amputation
gelöst werden muss.
Therapie
Für eine Behandlung des Raucherbeins
kommen u.a. folgende Methoden in Frage:
- Ausschalten von Risikofaktoren: Verzicht
auf Nikotingenuß, Medikamente gegen Bluthochdruck und Einstellung von Diabetes
- Lauftraining:
kontrolliertes Gehen
bis zur Schmerzschwelle, um diese zu
verlängern.
- Medikamentöse Therapie:
- Hemmstoffe der Thrombozytenaggregation wie Acetylsalicylsäure (ASS)
oder Clopidogrel
- Antikoagulantien zur
Gerinnungshemmung des Blutes
- Statine zur Behandlung
einer Fettstoffwechselstörung
- Operative Maßnahmen: Gefäßaufdehnung (Angioplastie),
Bypass, Atherektomie
- Lokale Maßnahmen zur besseren Wundheilung
(falls es schon zu einem solchen Stadium gekommen ist!)
- Amputation des betroffenen Gliedes
Übersicht der häufigsten Krankheiten:
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