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Familiäre adenomatöse Polyposis
Unverständlich
Die Familiäre adenomatöse Polyposis (''Synonym|syn.'' FAP, Polyposis coli) ist eine autosomal-dominant vererbare Erkrankung. Diese führt zu Polypen im Dickdarm, die unbehandelt entarten und zu Darmkrebs führen (so genannte obligate Präkanzerose).
Ursache
Ursache der Erkrankung ist eine Keimbahnmutation des APC-Gens (Adenomatous Polyposis of the Colon). Dieses auf Chromosom 5q21 liegende Tumorsuppressorgen ist dabei inaktiviert.
Beim Gesunden bindet APC-Protein an ß-Catenin und vermittelt über Ubiquitinylierung dessen Abbau im Proteasom. Kann ß-Catenin nicht mehr ubiquitinyliert werden, enthalten die Zellen dadurch große Mengen an ß-Catenin. Dieses transloziert in den Zellkern und wirkt dort gemeinsam mit anderen Faktoren als Transkriptionsfaktoren. Dadurch wird das Zellwachstum gefördert und Telomerase gebildet, die Zellen immortaliert. Es kommt zu einem beschleunigten Abblauf der Adenom-Karzinom-Sequenz.
Therapie und Verlauf
Bei Trägern der Erkrankung entstehen ab dem 10. Lebensjahr Polypen im Dickdarm. Da die Wahrscheinlichkeit fast 100 % beträgt, dass einer oder mehrere dieser hundert bis tausenden Polypen mit der Zeit zu einem Kolonkarzinom entarten, wird wenn möglich vor dem 20. Lebensjahr der Dickdarm operativ entfernt (so genannte totale Kolektomie).
In 10 % der Fälle treten allerdings Dünndarmkarzinome und progressiv wachsende Desmoidtumore auf.
Einige der seltenen bösartigen Dünndarmtumore sind Folge einer FAP Familiären Adenomatösen Polyposis
Literatur
Becker Horst-Dieter,Hohenberger Werner, Junginger Theodor, Schlag Peter Michael (Hrsg.) Chirurgische Onkologie. Thieme, Stuttgart 2002, ISBN 3131261110
Übersicht der häufigsten Krankheiten:
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