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Häufige Krankheiten: Schlaganfall (Apoplex)
Einführung
Der Schlaganfall (veraltet auch Schlagfluss, weitere Bezeichnungen
sind Apoplex oder apoplektischer Insult) bezeichnet einen neurologischen
Notfall, bei dem es aus unterschiedlichen Ursachen zu
einem plötzlichen ("schlagartigen") Funktionsverlust
von Teilen des Gehirns kommt.
Auftreten
Der Schlaganfall ist in Deutschland nach
ischämischen Herzerkrankungen und
bösartigen Neubildungen (Kebs)
die dritthäufigste Todesursache. Untersuchungen zur Epidemiologie
des Schlaganfalls geben Inzidenzzahlen um 122/100.000 Einwohner
in einer australischen Population (SHAH UND COOPER, 1995), 145/100.000
für Minnesota (USA) 1985-89 (BROWN ET AL., 1996) und 88/100.000
Einwohner nach dem Ostdeutschen Schlaganfallregister 1972-1988
(EISENBLÄTTER ET AL., 1995) an.
Schätzungen der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
gehen für die Bundesrepublik Deutschland von rund 200.000
Erstereignissen pro Jahr aus.
Symptone
Die Symptome sind von der betroffenen Hirnregion
abhängig, aber im Wesentlichen unspezifisch. Im Einzelnen können
beobachtet werden:
-
Plötzlich auftretende sehr heftige Kopfschmerzen als Hinweis
auf eine Hirnblutung.
-
Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit.
-
Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörungen einer Körperseite.
-
Halbseitige Lähmungen (Hemiparese) von Extremitäten oder
des Gesichtes (hängender Mundwinkel bei Facialisparese).
-
Verlust der Sprechfähigkeit oder Schwierigkeiten, Gesprochenes
zu verstehen (Aphasie).
-
Eine plötzliche Sehstörung, vor allem, wenn sie nur auf einem
Auge auftritt.
-
Wahrnehmungsstörungen (Neglect)
- Plötzlich einsetzender Schwindel mit Gangunsicherheit.
Diese Liste gibt nur die häufigsten Symptome
wieder und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Therapie
Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen,
erhöhtem Blutdruck und anderen Risikofaktoren muss als Prophylaxe
im Vordergrund stehen.
Akutbehandlung
Bei aufgetretener Erkrankung erfolgt die Behandlung
im Wesentlichen nach der Ursache. Werden die Symptome früh erkannt
und rechtzeitig behandelt, so lässt sich der Schaden am Hirn möglicherweise
begrenzen. Im Vordergrund steht zuerst die Stabilisierung des
Patienten. Wichtige Aspekte der Akutbehandlung sind:
-
Verhinderung/Behandlung eines Hirnödems
-
Behandlung der, dem jeweiligen Schlaganfall zu Grunde liegenden,
Vorerkrankungen:
In einer amerikanischen (NINDS – THE NATIONAL
INSTITUTE OF NEUROLOGICAL DISORDERS AND STROKE 1995) und in europäischen
Studien (z. B. European Cooperative Acute Stroke Study – ECASS)
(HACKE ET AL., 1995; FISHER ET AL., 1995B; HACKE ET AL., 1998) wurden
die positiven Effekte einer systemischen Fibrinolyse/Lyse bei Patienten
mit einem ischämischen Schlaganfall gezeigt. Ernsthafte Nebenwirkungen
dieser Therapie sind Hirnblutungen (intracerebrale Blutungen), so
dass eine genaue Auswahl zu treffen ist, welche Patienten für die
Thrombolyse geeignet sind.
Bei Hirnblutungen kann mit neuroradiologischen
Verfahren der Ort einer Blutung gefunden und die Blutung zum Beispiel
durch Clips oder das Einbringen von kleinen Metallspiralen (sog.
Coils) gestoppt werden (siehe auch Artikel zu Aneurysmen der Hirnarterien).
Weiterhin kommen neurochirurgische Maßnahmen zur Druckentlastung
in Betracht, wenn der Hirndruck infolge der Blutung eine Gefahr
für die Abklemmung lebenswichtiger Teile des Gehirnes bedeutet.
Behandlungsverlauf und Rehabilitation
Zur Vorbeugung von Rückfällen wird bei den
ischämischen Schlaganfällen oft eine medikamentöse "Verdünnung"
des Blutes (Antikoagulation) angewandt. Bei Vorliegen von Verengungen
der Halsgefäße sollte auch über eine operative Wiedereröffnung
des Gefäßes nachgedacht werden.
Im Mittelpunkt der Nachbehandlung des Schlaganfalles
steht die Wiedererlangung der Eigenmeisterung.
Die Patienten müssen verloren gegangene Funktionen wieder erlernen;
teilweise können andere Regionen des Gehirns die Funktionen der
ausgefallenen Bereiche übernehmen. Mit Hilfe der Physiotherapie,
Ergotherapie und Logopädie wird versucht, den Patienten zu helfen
(u.a. frühestmögliche Pflege und Therapie nach dem Bobath-Konzept)
Die Mentamove - Therapie basiert auf einem
mentalen Üben motorischer Fertigkeiten. Im Unterschied zur physiotherapeutischen
Behandlung wird mit dem Mentamove – Gerät gegen die Ursache der
Lähmung, nämlich infolge der Hirnläsion verloren gegangene Willkürfunktionen
in den Extremitäten, angegangen (zentraler Therapieansatz). Hier
liegt in Verbindung mit Krankengymnastik auf neurophysiologischer
Grundlage der Schwerpunkt vor allem auf Tonusregulierung, Reduktion
der Spastizität, Anbahnung und Wiedererlernen von Funktionen in
den Extremitäten und in der Reduktion der Ataxie. Fachleute weisen
darauf hin, dass der Feedback - Charakter der Mentamove® - Therapie
als EMG- initiierte Stimulation den Prozess des motorischen Lernens
unterstützt sowie die Grundvoraussetzung zur Einleitung zentralnervöser
Reorganisationsprozesse bei zentralen Läsionen darstellt.
Progose
In schweren Fällen kann aus einem Schlaganfall
ein Koma oder der Tod resultieren.
Obwohl der Schlaganfall eine Erkrankung des Gehirnes ist, kann
er den ganzen Körper betreffen. Einige der Behinderungen, die
nach einem Schlaganfall erhalten bleiben wie Lähmungen,
kognitive Defizite, Sprachprobleme, emotionelle Probleme aber
auch Druckstellen (Dekubitus), Lungenentzündungen
(Pneumonie) und Kontinenzprobleme erfordern besondere Aufmerksamkeit
und Pflege. Depressionen sind nach einem Schlaganfall verständlich
und nicht selten und reagieren im Allgemeinen gut auf Antidepressiva.
Übersicht der häufigsten Krankheiten:
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