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Häufige Krankheiten: Migräne
Einführung
Die Migräne (von griech. hemikrania - halber Schädel) ist ein
anfallsartiger, pulsierender und meist halbseitiger Kopfschmerz,
der wenige Stunden bis einige Tage andauern kann. Dieser nimmt
bei körperlicher Betätigung zu. Migräne wird oft von zusätzlichen
Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Wahrnehmungsstörungen
begleitet. Statistisch gesehen leiden Frauen häufiger unter Migräne
als Männer.
Ursachen der Migräne
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Hypoglykämie (Unterzuckerung)
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Stress, Unregelmäßiger Biorhythmus, Schlafmangel
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Rotwein, Hartkäse, Schokolade, Nüsse, Bananen, Tee und andere
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im Allgemeinen Tyramin- und Histamin-reiche Nahrungsmittel
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Gluten-haltige Nahrungsmittel (verschiedene Getreidesorten,
insbesondere Weizen)
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Glutamat, Aspartam und weitere Nahrungsmittelzusätze
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Mineralmangel
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Flüssigkeitsmangel
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Blitzlicht, Stroboskop und andere flackernde Lichter (flackernder
Computermonitor, hektische Computerspiele)
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Alkohol sowie andere Drogen
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Übermäßige Hitze oder Kälte, besonders im Kopfbereich
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Prämenstruelles Syndrom und mit dem weiblichen Zyklus einhergehende
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Hormonschwankungen
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Muskelverspannungen im Kopf-, Hals- und Schulterbereich,
durch welche Nerven gereizt werden
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starke bzw. schnelle Wetterschwankungen
Symptome
Migräne geht in ca. 20% der Fälle mit einer
Aura einher (klassische Migräne), d.h. vor dem
Migränekopfschmerz treten Gesichtsfeldausfälle (Flimmerskotome),
Sehstörungen, Störungen des Geruchsempfindens oder andere neurologische
Ausfälle auf. Erst nach Abklingen der Auraerscheinungen, die meist
zirca 10 - 30 Minuten dauern, kommt es dann zum Kopfschmerz, der
langsam beginnt und zunehmend stärker wird.
Eine Migräne mit besondes ausgeprägter Auraphase
(> 60 min) wird auch Migräne mit prolongierter Aura
oder hemiplegische Migräne genannt.
In seltenen Fällen gibt es Migräneformen ohne
Kopfschmerzen, d.h. es treten nur neurologische Ausfälle auf,
insbesondere Sehstörungen (Migräneaura ohne Kopfschmerz).
Die Mehrzahl der Migräneanfälle findet aber
ohne vorhergehende Aura statt (Migräne ohne Aura).
Therapie
Zur Behandlung der Aura (z.B. der Flimmerskotome)
gibt es bislang kein nachgewiesen wirksames Mittel, welches die
Aura unterbrechen und den nachfolgenden Kopfschmerz verhindern
könnte.
Die 2.Migränephase des Kopfschmerzes hingegen
kann man recht gut mit verschiedenen Maßnahmen behandeln:
Als Mittel der ersten Wahl gelten (nach
der Deutschen Migräne- und Kopfschmerz-Gesellschaft):
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Acetylsalicylsäure (ASS) 500 - 1000 mg
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Ibuprofen
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Paracetamol 1000 mg
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Acetylsalicylsäure + Paracetamol + Coffein in fixer Kombination
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Serotonin-Rezeptoragonisten der Gruppe der Triptane (z.B.
Sumatriptan)
Empfohlen wird ebenso eine Kombination der genannten
Analgetika mit einem Prokinetikum wie Metoclopramid oder Domperidon,
da durch diese nicht nur die gastrointestinalen Begleitsymptome
(Übelkeit, Erbrechen) beseitigt werden, sondern auch die Aufnahme
des Analgetikums gefördert wird.
Die Therapie mit sonstigen Analgetika, wie z.B.
Naproxen und Phenazon, gilt als weniger gut dokumentiert und ist
somit 2. Wahl. Mutterkornalkaloide wie Ergotamin als Einzelsubstanz
sind ebenfalls unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen migränewirksam.
Bei schweren therapieresistenten Migräneanfällen
können auch Benzodiazepine eine gute Alternative zur reinen Schmerztherapie
sein.
Als nichtmedikamentöse Methoden gelten Ruhe in
einem geräuscharmen, abgedunkelten Raum, Aromatherapie und Autogenes
Training.
Übersicht der häufigsten Krankheiten:
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