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Trichinen
Trichinen (Trichinella) sind eine Gattung der Fadenwürmer mit Parasit|parasitischer Lebensweise. Säugetiere, Vögel und Menschen dienen als Zwischen- und Endwirt. Hauptüberträger für den Menschen sind Hausschweine. Bei Befall spricht man von Trichinose.
Verbreitung
Die Trichine ist durch mehrere Arten weltweit verbreitet. Vor Einführung des "Reichsfleischbeschaugesetzes" unter der Federführung von Rudolf Virchow um 1900 gab es in Deutschland nach Schätzungen etwa 15.000 Erkrankungen.
urch die Fleischbeschau sank diese Zahl in nur 50 Jahren auf nahezu Null. In den westlichen Ländern tritt die Trichine nur noch im "silvatischer Zyklus|silvatischen Zyklus" auf, dabei werden die Würmer durch Füchse und Nager verbreitet. In nördlicheren Gebieten durch Bären, Schlittenhunde und Robben. Ein "urbaner Zyklus" ist ebenfalls vorhanden, dieser geschieht vor allem über Ratten und Schweine. Die Hauptursache für menschliche Infektionen in anderen Ländern ist eine fehlende Fleischbeschau. Es treten auch noch in Deutschland Infektionen auf, diese werden durch individuell gezogene Schweine verursacht, die keiner Fleischbeschau unterzogen werden.
Merkmale
Die adulten Tiere erreichen eine Länge von 1,5 Millimetern, deutlich kann man das verdickte Hinterende erkennen, das den Darm beherbergt. Die Larven kapseln sich im Muskelgewebe ein und bilden dort einen "Ammenzellnährkomplex", eine Kapsel, die reichlich mit Blutgefäßen versorgt wird und dadurch die Larve am Leben erhält. Sie erreicht eine Größe von rund einem Millimeter und ist dann infektiös.
Lebenszyklus
Bei Trichinen fungiert zunächst jeder Wirt als Zwischenwirt, da die Larven zuerst im Darm zu adulten Würmern heranreifen. Mit dem infizierten Fleisch werden die eingekapselten Larven aufgenommen, die Kapseln im Dünndarm aufgelöst und die Larven somit freigesetzt. Die Würmer bohren sich in das Epithel|Dünndarmepithel ein und entwickeln sich innerhalb von 30 Stunden zum adulten Tier, danach findet eine Paarung statt. Dort angesiedelt bringen die Weibchen lebendgebärend bis zu 1500 Larven zur Welt. Die Larven bohren sich nun durch den Dünndarm und erreichen so die Lymphe oder den Blutstrom. Sie treiben nun durch den Kreislauf und lassen sich vor allem im quergestreiften Muskelgewebe nieder. Bevorzugt werden hierbei Zwerchfell, Augen, Zunge, und Extremitäten. Nun beginnt die Bildung des Ammenzellnährkomplexes, bei dem die Zellen, in welche die Larve eindringt, sich stark verändern und sich eine Kapsel bildet, die stark von Blutgefäßen versorgt wird. Diese Kapsel bleibt infektiös, solange der Parasit lebt. Ab dem fünften Monat findet im menschlichen Gewebe jedoch eine Verkalkung statt, die zum Absterben der Ammenzelle und der Larve führt.
Schadwirkung
Die adulten Würmer im Darm rufen Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Muskelschmerzen und Schwindel hervor. Danach beginnen die durch die Larven hervorgerufenen Symptome mit Ödemen im Gesichtsbereich, Fieber, Schwäche. Diese Symptome halten bis zu einem Jahr an und verschwinden danach ohne bleibende Folgen. Jedoch führt dies bei bereits geschwächten Personen zum Tod.
Vorbeugung
Als einzige proaktive Maßnahme sei hier die Trichinenschau genannt, bei der die Kapseln der Larven gezielt erkannt werden. Man kann eine Abtötung der Larven mit Kochen erreichen, dabei muss das Fleisch mindestens 65 °C erreichen, des weiteren gilt das Gefrieren als Abtötungsmaßnahme. Jedoch kann die im hohen Norden verbreitete Art ''T. nativa'' selbst sehr tiefen Temperaturen lange widerstehen. Durch Räuchern, Pökeln, Salzen können die Trichinen auch unschädlich gemacht werden, wenn Mindestzeiten und -konzentrationen eingehalten werden. Vorsicht ist bei Import von Fleisch aus dem nicht EU-Ausland geboten, da in manchen Ländern keine obligatorische Fleischbeschau stattfindet bei Wild, Haus- und Einzelschlachtungen. Gegebenenfalls ist eine Beschau durch das Veterinäramt bei der jeweiligen Verwaltungsbehörde nachzuholen und auch zu empfehlen.
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