Chagas-Krankheit bei KRANKHEITEN.DE
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Chagas-Krankheit

Die Chagas-Krankheit (auch als Amerikanische oder ''S�damerikanische Trypanosomiasis'' bezeichnet), ist eine infekti�se Erkrankung und Parasitose, die durch den Einzeller Trypanosoma cruzi hervorgerufen wird.

Verbreitung

Sie ist nur in Mittel- und S�damerika verbreitet und wird durch (vorwiegend nachtaktive) Raubwanzen �bertragen. Die Raubwanzen infizieren sich auch gegenseitig durch Koprophagie und "Kannibalismus". Ein Erregerreservoir (s. a. Zoonose) besteht u.a. bei Tieren der Wildnis

(z.B. G�rteltier, Opossum), aber auch bei Hunden, Katzen und Ratten. Auch der infizierte Mensch ist ein wichtiges Parasitenreservoir.

Insgesamt soll es mehr als 16 Millionen Infizierte geben, in Bolivien k�nnte etwa ein Viertel der Bev�lkerung betroffen sein.

Infektionwege

Die Raubwanze �berf�llt den Schlafenden, sticht ihn und saugt meist unbemerkt Blut mit Vorliebe in den d�nneren Regionen der Haut z. B. der Lippen oder des Auges. W�hrenddessen def�kiert das Insekt. Die Infektion des Menschen erfolgt nicht durch den Stich an sich, sondern durch Einreiben des erregerhaltigen Kotes einer infizierten Raubwanze in die frische Stichwunde durch den irritierten, aufwachenden Menschen selbst, oder vermutlich auch durch Eindringen des Erregers in unverletzte Schleimhaut (bes. des Auges). Der Kot kann vermutlich jahrelang infekti�s bleiben. Die Plazenta|diaplazentare Infektion des F�tus durch die Mutter ist m�glich. Auch Muttermilch ist infekti�s.

Verlauf


Die Chagas-Krankheit tritt beim Menschen in zwei Stadien auf:
  • Das akute Stadium tritt kurz nach der Infektion auf. Es ist meistens gekennzeichnet durch leichtes Fieber und eine Schwellung um die Stichwunde des Insekts (sog. Chagom).
  • Das chronische Stadium tritt bei circa 10-30 % der akut Erkrankten erst nach einigen Jahren auf.

Von der chronischen Chagas-Krankheit werden vor allem das Nervensystem, das Herz und der Darm betroffen.

Es k�nnen verschiedene neurologische St�rungen, die bis zur Demenz gehen k�nnen, auftreten. Am Herzen kommt es zu einer Sch�digung des Herzmuskels. Am Gastrointestinaltrakt kann es zu einer starken Dilatation ( Verbreiterung ) des Darmes und der Speiser�hre kommen.

Unbehandelt kann die Chagaskrankheit in bis zu 10 % der F�lle t�dlich enden. Besonders gef�hrdet sind S�uglinge und Kleinkinder.

Diagnose

Der Erreger l�sst sich besonders in der akuten Phase mikroskopisch im Blut nachweisen.

In der chronischen Krankheitsphase wird der Erreger mit Antik�rpertests nachgewiesen.

In S�damerika gibt es den Trypanosomentest in Form der sog. Xenodiagnose. Dazu l�sst man laborgez�chtete Raubwanzen, die erregerfrei sind, auf der Haut des Patienten eine Blutmahlzeit
nehmen. Nach 2 bis 4 Wochen (nach unterschiedl. Quellen) werden die Raubwanzen auf einen neuen Erregerbefall untersucht.

Im Gehirn l�sst sich die Auswirkung der Erkrankung mittels Computertomografie|CT oder Magnetresonanztomografie|NMR nachweisen. Im Herzen kann man dazu die Echokardiografie nutzen.

Vorbeugung

Es gibt bisher keine Impfung.

Zur Vorbeugung der Krankheit werden die Raubwanzen bek�mpft. Die Raubwanzen leben auch gerne nahe den Schlafpl�tzen der Haustiere, somit sind jene Orte abzusondern. Ausreichend geschlossene Wohnungen sowie zeltartige, auch bodenseitig durchgehend geschlossene ''Moskitonetze'' mit dichtschlie�endem Rei�verschluss b�ten einen guten Schutz. Notfalls muss das herk�mmliche Moskitonetz bis unter die Matratze gesteckt werden. Die gef�hrdetesten Schlafpl�tze liegen in offenen, einfachen H�usern z. B. mit W�nden und D�chern aus Stroh und �hnlichem Flechtwerk. Viele unspezifische Insektizide oder Repellents sind bei Raubwanzen meist unwirksam.

Eine durchgehende Kontrolle von Blutspenden soll die M�glichkeit der �bertragung der Infektion
bei Bluttransfusionen und Transplantationen verhindern.

Therapie

Medikamente wie Nifurtimox und Benznidazol wirken vor allem in der akuten Phase der Erkrankung und die medikament�se Therapie ist schwierig. Durch bessere Kontrolle der Erkrankungen bei Kindern sollen die schwerer zu behandelnden chronischen Formen vermieden werden. Die Zahl der Neuinfektionen ist nach den Statistiken der WHO allerdings wegen der Bek�mpfung des Insekts sehr zur�ckgegangen. Wegen unterschiedlichster Verbreitungskarten, die im Internet angeboten werden, sollte vorsichtshalber im gesamten Verbreitungsgebiet der Krankheits�bertr�ger eine angemessene Prophylaxe getroffen werden, dazu k�nnten auch noch Gebiete in den USA geh�ren.

Geschichte der Erkrankung

Die Krankheit wurde von dem brasilianischen Wissenschaftler Carlos Chagas 1909 entdeckt. Er arbeitete am Oswaldo-Cruz-Institut in Rio de Janeiro.

Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie k�nnen in keinem Falle die �rztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie �rztlichen Rat einholen.

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