Aspergillom
Ein Aspergillom ist die kolonialisierte Form der Aspergillose (Schimmelpilzinfektion) und die Komplikation bei Befall der Nasennebenhöhlen. Typischerweise wird nur eine Seite befallen. Es wächst nicht invasiv.
Das Aspergillom kann lange Zeit unentdeckt bleiben, anfängliche Beschwerden können Eiter|eitrige Sekretion, Nasenbluten oder ein Druckgefühl auf der betroffenen Seite sein. Im Röntgenbild zeigt sich das Aspergillom opak.
Als Wachstumsfördernd hat sich Zinkoxyd erwiesen. Da die Wurzelspitzen der Zahn|Zähne im Oberkiefer eine enge Lagebeziehung zur Kieferhöhle haben, kann im Rahmen einer endodontischen Behandlung Wurzellfüllmaterial, welches Zinkoxyd-Eugenol enthält, in die Nasennebenhöhle gelangen.
Als Therapie wird eine chirurgische Entfernung des Aspergilloms unter Schonung der Schleimhaut der Kieferhöhle vorgenommen. Diese wird nach Möglichkeit Endoskop|endoskopisch durch die Nase vorgenommen. Das Aspergillom zeigt sich als grünlich-schwarzen Stein, der aus nekrotischen Pilzmassen und aus verstoffwechseltem Calcium besteht.
Langzeitfolgen sind nicht zu erwarten.
siehe auch: Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Zahnmedizin Aspergil
Auch in der Lunge kann kann sich in präformierten Höhlen, z.B. infizierten Lungenemphysemblasen oder in
Narbengewebe nach Entzündungen (z.B. Tuberkulose )ein Aspergillom bilden. Es hat einen typischen Rö. Bild Befund, wobei sich das runde Aspergillom je nach Körperlage in der Höhle bewegt. ( Dieser Nachweis ist einer der Mosaiksteine zur Sicherung der Diagnose.)
Weiterhin sind Laborwerte im Blut erhöht (Ges. IgE, Rast auf Aspergillen, Typ I und III Serologie) .Manchmal lassen sich die Aspergillen direkt aus dem Bronchialsystem mittels Bronchoskopie gewinnen.
Komplikationen sind die weitere Infektion der Höhle mit Bakterien und insbesondere die
lebensgefährlichen Blutung aus der Höhlenwand über die Bronchien in die ganze Lunge.
Der Patient erleidet Bluthusten. Damit ist der Zeitpunkt zur chirurgischen Entfernung
des Lungenlappens gegeben, im dem sich die Höhle mit dem Aspergillom befindet.
Danach ist der Patient geheilt. Eine neuere Methode besteht in der intensiven intravenösen Therapie mit einem der neueren und sehr teuren Antipilzmittel, insbesondere wenn noch keine Blutung aufgetreten ist, oder der Patient aus anderen Gründen nicht operationsfähig ist.