Dilatative Kardiomyopathie
Die dilatative Kardiomyopathie ist eine krankhafte Erweiterung (Dilatation) des Herzmuskels, besonders des linken Ventrikels. Durch einen systolischen Pumpfehler kommt es zum fortschreitenden Verlust der Auswurfleistung.
Ursache
Man unterscheidet zwischen primären Formen, deren Ursache unbekannt ist, und sekundären Formen mit folgenden Ursachen:
- infektiös
- viral
- Coxsackie - Viren
- Influenzaviren
- Adenovirus |Adenoviren
- Echovirus
- bakteriell
- Staphylokokken
- Enterokokken
- Borrelia burgdorferi
- Pilze
- Protozoen
- Toxoplasmose
- Chagas-Krankheit
- toxisch
- Alkohol
- Anthrazykline
- Phosphor
- Ischämie
- rezidivierende Infarkte
- Mikroangiopathie
- metabolisch
- BeriBeri
- Unterernährung
- immunologisch
- systemischer Lupus erythematodes
- Panarteriitis nodosa
- progressive systemische Sklerose
- Dermatomyositis
- endokrin
- Hypothyreose
- Hyperthyreose
- Phäochromozytom
- Akromegalie
Symptome / Diagnose
Im Vordergrund stehen die Symptome der Herzinsuffizienz durch eine Verminderung der Auswurffraktion des linken Ventrikels auf bis zu 30 Prozent. Durch die Erweiterung des Herzens kommt es zu einer relativen Mitralinsuffizienz bzw. Trikuspidalinsuffizienz. Am Ende der Diastole kommt es durch Kontraktion des Vorhofs zu einem dritten Herzton, wodurch man in der Auskultation einen Galopprhythmus wahrnimmt. Die Pulsamplitude ist klein. Im Elektrokardiogramm|EKG findet man einen Linksschenkelblock und Zeichen der Hypertrophie des linken Ventrikels. In der Echokardiographie sieht man eine starke Erweiterung der Ventrikel. In der Herzmuskelbiopsie kann man die Typen nicht fibrosierend, diffus fibrosierend und fokal fibrosierend unterscheiden. Des weiteren sieht man schmale Herzmuskelzellen mit großen Kernen.
Wichtige Komplikationen sind Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und Thrombus |Thrombenbildung in den erweiterten Herzhöhlen.
Therapie
Bei den sekundären Formen wird die ursächliche Erkrankung behandelt. Ansonsten werden Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen medikamentös mit ACE-Hemmer und Betablocker behandelt. Des weiteren ist eine Prophylaxe der Thrombenbildung indiziert. Bei weiter fortschreitender Erkrankung kommt die Herztransplantation in Betracht.