Unterernährung
Von Unterernährung (engl.: malnutrition) spricht man, wenn ein Mensch weniger Kalorien am Tag zu sich nimmt als er am Tag verbraucht. Bei einem erwachsenen Menschen beträgt dieser Arbeitsumsatz etwa 9000 Kilojoule. In der dritten Welt liegt die Energieaufnahme bei ca. 6400 Kilojoule. Der genaue Arbeitsumsatz ist jedoch abhängig von Größe, Geschlecht, Alter und Tätigkeit des Menschen. Auch das Klima spielt eine Rolle.
Mit Unterernährung gehen meist Fehlernährung|Fehl- und Mangelernährung einher. Diese werden durch Protein- und Nährstoffmangel hervorgerufen.
Folgen der Unterernährung sind unter anderem Marasmus, Kwashiorkor oder Marasmischer Kwashiorkor. Es kommt meist zu einer Schwächung der inneren Organ (Anatomie)|Organe, einschließlich des Herz-Kreislaufsystems sowie des Immunsystems. Dadurch kommt es meist bei Kindern zu tödlichen Infektionskrankheiten.
Unterernährung tritt vor allem in ärmeren Regionen der Welt auf. Die Gründe können soziale Strukturen, Kriege, Überbevölkerung oder Naturkatastrophen sein. Vor allem in der so genannten Dritte Welt|dritten Welt sind diese Probleme sehr verbreitet.
Die Mitarbeiter der Hilfsorganisation ''Ärzte ohne Grenzen'' verwenden, vor allem bei Kindern unter fünf Jahren, zur raschen Diagnose von Unterernährung das so genannte "Ernährungsband", mit dem der Oberarmunfang gemessen wird. Liegt dieser unter 12,5 Zentimeter, so handelt es sich um einen Fall von Unternährung, und das Kind wird in ein Noternährungszentrum aufgenommen.
Aber auch in den Industrieländern ist Unterernährung anzutreffen. Hier kommt sie im Zuge von Krankheiten, wie etwa Magersucht oder Bulimie vor, oder wird auch bewusst herbeigeführt, zum Beispiel bei Hungerstreiks.