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Gastrointestinaler Stromatumor
Die Gastrointestinalen Stromatumoren (genannt GIST) sind die häufigsten mesenchymalen (das heißt vom Bindegewebe ausgehenden) Tumoren des Magen-Darm-Traktes und machen insgesamt 1-3% aller Tumoren in dieser Körperregion aus. Bis Mitte der 90er Jahre wurden die GIST-Tumoren noch zu den Tumoren, die aus den Glatte Muskelzellen entstehen, gezählt. Erst seit 1998 wird eine eigene Tumorklasse unterschieden, nachdem man bestimmte Antigene (CD117) auf diesen Tumoren entdeckte. Diese Tumoren sind in ihrer Bösartigkeit unklar. Sie metastasieren selten in die Lymphknoten. Jedoch haben circa 50% der Patienten bei der Diagnosestellung Metastasen in Leber oder Bauchfell, seltener auch in Lunge oder Knochen.
Epidemiologie
Man rechnet mit etwa 500 bis 1200 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland. Nach einer Studie aus Schweden kommt es zu 15 Neuerkrankungen pro 100000 Einwohner pro Jahr. Das mediane Alter bei Erkankungsbeginn liegt zwischen 55 und 65 Jahren. Männer sind doppelt so häufig betroffen als Frauen.
Lokalisation
Die GIST-Tumoren entstehen vorwiegend im Magen und Zwölffingerdarm, seltener sind sie im Dick- oder Dünndarm.
Symptome
Symptome sind in den Frühstadien uncharakteristisch und treten erst im Spätstadium auf, je nachdem wo der Tumor entstanden bzw. metastasiert ist.
Diagnostik
Für die bildgebende Diagnostik werden die Gastroskopie und die Endosonografie eingesetzt. Die Computertomografie, Magnetresonanztomografie und Sonografie dienen der lokalen Tumorausbreitung und zur Suche nach Metastasen.
Da die Gastrointestinalen Stromatumoren fast immer einen gesteigerten Glukose-Stoffwechsel aufweisen, können sie in der Positronen-Emissionstomografie (PET) ebenfalls nachgewiesen werden. Die PET kann zur Therapiekontrolle eingesetzt werden: ein positiver Effekt der systemischen Therapie ist unter Umständen nach 24 bis 48 Stunden durch eine nicht mehr nachweisbare Anreicherung im Tumor dokumentierbar. Dieses Verfahren wird jedoch in Deutschland nicht von den Krankenkassen bezahlt.
Therapie
Bei operablem GIST ohne Nachweis von Metastasen ist die Operation mit großzügiger Entfernung von Gewebe (Gewebe in Umgebung des Tumors die Behandlung der Wahl. Trotz kompletter Resektion sind Lokalrezidive und Metastasen häufig.
Die wichtigsten Prognosefaktoren sind Tumorgröße und die Zahl der Mitosen im Tumor, die zusammen zu einer Risikoklassifikation führen.
Mit dem Wirkstoff Imatinib steht seit kurzem eine spezifische Chemotherapie für das Stadium des fortgeschittenen oder metastasierten Tumor zur Verfügung. Ob die Gabe bei vollständig resezierten Patienten nach einer Operation sinnvoll ist wird noch in Studien geprüft.
Prognose
Tumoren des Dickdarms haben eine schlechtere Prognose als die Tumoren des Magens. Ebenfalls sind Tumoren über 5cm Größe im Verlauf ungünstiger.
Weitere Informationen
Hilfe für Betroffene und Begleiter finden Sie bei "Das Lebenshaus" - Gemeinschaft zur Unterstützung von Betroffenen mit GIST. Dort erhalten Sie aktuelle Informationen zu neuen Medikamenten, klinischen Studien und können Kontakte zu anderen Betroffenen herstellen.
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