Laryngograph
Der Laryngograph (auch Elektroglottograph) ist ein Gerät, das zur Aufzeichnung und Untersuchung der Stimmband
schwingungen in der Sprachtherapie, in der Phonetik und in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde eingesetzt wird.
Zwei Elektroden, die auf der Höhe des Schildknorpels an die Haut angelegt werden, entsenden einen hochfrequenten Strom von etwa 5 Volt. Der Elektrischer Widerstand|Widerstand zwischen den beiden Elektroden unterliegt durch Bewegungen im Kehlkopfbereich ständigen Schwankungen, wodurch der elektrische Strom moduliert wird (Amplitudenmodulation). Während die Stimmbänder vibrieren, steigt der Widerstand bei Stimmbandöffnung und sinkt bei Stimmbandschließung. Nach Demodulation des Signals verbleibt eine Wellenform, die die periodischen Widerstandsschwankungen während der Stimmbandaktivität darstellt.
Das Laryngogramm, wie diese Darstellung genannt wird, eignet sich zur Diagnose von Abnormalitäten in der Stimmbandfunktion, sowie zur Beobachtung von Stimmbandvibrationen in der Sprachtherapie, etwa bei Gehörlosen. Gelegentlich wird das Gerät auch in der Phonetik angewandt, etwa um die Stimmbandaktivität bei gewissen Sprachlauten zu untersuchen. Diese Form der Aufzeichnung von Stimmbandvibrationen wurde in den 50er-Jahren von dem Franzosen Fabre erstmalig erprobt und später von dem Dänen Frokjaer-Jensen (60er-Jahre) sowie den Briten Abberton und Fourcin (70er-Jahre) weiterentwickelt.
Der Vorteil des Gerätes ist, dass es unkompliziert und ohne Unannehmlichkeiten für den Patienten oder die Testperson einsetzbar ist. Die Anschaffungskosten sind verhältnismäßig gering.
Der Nachteil ist, dass das laryngographische Signal eines Hochpass|Hochpassfilters bedarf, der die groben Widerstandsschwankungen, wie sie etwa durch Bewegungen des Kehlkopfes entstehen, herausfiltert. Die ursprüngliche Wellenform wird auf diese Weise verzerrt und kann unter Umständen zu Fehlinterpretationen des Signals führen.