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Krebs - Regeln für die Anwendung der Chemotherapie
Verabreichungform
Wegen der sicheren Bioverfügbarkeit
wird in der Regel eine intravenöse Verabreichung gewählt. Es erfolgt
also eine Infusion oder die Verabrechnung per
Spritze. Langzeittherapien (z.B. Temozolamid bei Hirntumoren)
sind aber auch oral, in Tablettenform möglich.
Dosis
Eine bestimmte Zytostatikadosis kann immer nur eine bestimmten
Anteil, z.B. 90 % der Zielzellen abtöten. Mit fortschreitender
Behandlung bleibt dieser Anteil gleich, d.h. zwei Dosen erreichen
99 % der Zellen, drei Dosen 99.9 % usw. Dieser Mechanismus erklärt,
warum eine Chemotherapie im Laufe der Behandlung nicht
vermindert werden darf, auch wenn der sichtbare Tumor
bereits verschwunden ist (log cell kill, Skipper 1964). Im Gegenteil
muß damit gerechnet werden, dass durch eine schwache Behandlung
gerade die widerstandsfähigsten Tumorzellklone selektiert werden,
d.h. übrig bleiben. Moderne Protokolle versuchen daher, "so
früh und so hart wie möglich zuzuschlagen" (Goldie, Coldman
1979). Die Chemotherapie wird in schneller Abfolge appliziert,
und fast immer werden zwei oder mehr Zytostatika kombiniert, um
die Wirksamkeit zu erhöhen.
Chemotherapie nach einer vollständigen Operation - Muss das
sein?
Adjuvant nennt man eine Chemotherapie, die zur Erfolgssicherung
nach einer vollständigen operativen Beseitigung des Tumors
dienen soll. Neoadjuvant ist eine Chemotherapie vor der Operation.
Sehr häufig wird die adjuvante, neoadjuvante oder alleinige Chemotherapie
mit Strahlentherapie kombiniert (Radiochemotherapie).
Senioren
Bei der Behandlung von alten Menschen muss berücksichtigt werden,
dass diese oft eine verminderte Leber- und Nierenfunktion und
eine verminderte Knochenmarksreserve haben und ihre Empfindlichkeit
gegenüber den Substanzen daher erhöht ist. Wenn die Dosis nach
dem Körpergewicht oder der Körperoberfläche abgeschätzt wird,
ist der erhöhte Anteil an Körperfett im Senium einzurechnen.
Resistenzen (= Widerstände der Tumorzellen)
Resistenzen der Tumorzellen gegen einzelne
oder mehrere der eingesetzten Mittel sind nicht selten. Sie beruhen
auf vermindertem Transport in das Zellinnere, inaktivierenden
Enzymen oder auf einer zu geringen Blutversorgung des Tumors.
Das muss frühzeitig erkannt werden, um Änderungen des Therapieregimes
rechtzeitig wirksam werden zu lassen.
Nachfolgende haben Informationen zu Krankenheiten
zusammengestellt, bei denen
eine Chemotherapie üblicherweise erfolgt:
Quellennachweis
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