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Biofeedback

Biofeedback (Deutsch etwa: Biologische Rückmeldung) ist eine Methode der psychosomatischen Forschung und der Verhaltenstherapie.

Theorie

Körpereigene Vorgänge, die der Homöostase dienen, sind dem Bewusstsein nicht direkt zugänglich, so dass bei Dysregulationen auch nicht bewusst auf den Regelkreis eingewirkt werden kann. Biofeedback dient dazu, mittels physiologischer Messungen eine Körperfunktion (wie Puls, Hautleitwert oder Elektroenzephalogramm) dem Bewusstsein zugänglich zu machen (z.B. durch Visualisierungen (Linien, Balken) auf einem Monitor) und letztlich eine Verbesserung der Regulation durch Konditionierung|operante Kontrolle zu ermöglichen.

Praxis

Ein mögliche Umsetzung in der Praxis sieht folgendermaßen aus:
Der Proband sitzt vor einem Computer. An seinem Finger ist eine Messsonde angebracht, die den Hautleitwert und damit indirekt den Grad des Sympathikus|Sympathikotonus, also der inneren Erregung misst. Dieser Messwert wird auf dem Monitor angezeigt, so dass der Proband ein Feedback über seine biologische Funktion Sympathikotonus erhält. Durch anfängliches Probieren und späteres vertieftes Üben kann der Proband lernen, wie er den Grad der inneren Erregung senken, sich also entspannen kann. Später soll er das Gelernte auch dann umsetzen können, sich also entspannen können, wenn er das Feedback über seine biologischen Funktionen nicht mehr hat.

Es existieren zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten; so kann dem Probanden ein Feedback gegeben werden über seinen Muskeltonus z.B. bei Spannungskopfschmerzen oder über den Grad der Enge bzw. Weite der Blutgefäße an der Stirn bei Migräneanfällen. Die Methode ist sogar für größere Kinder mit Migräneanfällen als geeignet belegt worden.

Forschung

In den Fachbereichen Psychologie und Medizin der Universitäten gibt es zahlreiche Forschungsprojekte, die u.a. von Nachwuchswissenschaftlern für ihre Abschlussarbeiten genutzt werden.

Institutionalisierungen

In Österreich und Deutschland gibt es eine staatlich anerkannte, qualifizierte Fort- und Ausbildung für Biofeedback. Der österreichische Ausbildungslehrgang umfasst 150 Stunden Theorie und Praxis, Absolventen dürfen sich Biofeedbacktherapeut (als Mediziner oder Psychologe) oder -trainer (als medizinischer Hilfsberuf) auf das Praxisschild ergänzen.

Die "Österreichische Gesellschaft für Biofeedback und Psychophysiologie" wurde 1989 als interdisziplinärer Zusammenschluss gegründet und hat nach eigenen Angaben 2005 mehr als 150 Mitglieder. Im Februar 2006 wird der europaweite Biofeedbackfachkongress der "Biofeedback Foundation of Europe" in Wien stattfinden.

Zur Jahresmitte 2002 wurde die Sektion Biofeedback im deutschen StK, jetzt DGS (Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e.V.) gegründet. Die unmittelbare Aufgabenstellung dieser Sektion war die Ausbildung zum Biofeedback-Therapeuten, bzw. Biofeedback-Trainer im Bereich Schmerztherapie. Ein erster Ausbildungsgang begann bereits im Herbst 2002.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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