|
Korsakow-Syndrom
Das Korsakow-Syndrom ist eine zuerst bei Alkoholikern beschriebene Form der Amnesie (Gedächtnisstörung). Eine erste detaillierte Beschreibung wurde 1880 vom russischen Neurologen Sergei Korsakow (1854-1900) veröffentlicht.
Wesentliche Symptome des nach ihm benannten Syndroms sind:
- anterograde Amnesie: Dabei sind Betroffene nicht in der Lage, neue Inhalte zu speichern oder wiederzugeben.
- retrograde Amnesie: Betroffene können erlebte Inhalte aus der eigenen Vergangenheit nicht verarbeiten, erkennen oder wiedergeben.
- Konfabulation: Die Patienten produzieren Geschichten, die objektiv falsch sind, aber vom Patienten als wahr empfunden werden. Zumeist setzen sich diese aus Bruchstücken tatsächlicher Erlebnisse zusammen.
- Desorientiertheit: Die Patienten wähnen sich in einer früheren Zeit und an einem anderen Ort; oft handeln sie auch dieser falsch empfundenen Realität entsprechend.
Das Korsakow-Syndrom wurde zuerst bei chronischen Alkoholikern beschrieben, in der Folge aber bei vielen weiteren Hirnaffektionen beobachtet: Schädel-Hirn-Trauma, bestimmte Hirnblutungen (Aneurysma der Arteria communicans anterior) und weiteren Schädigungen des vorderen limbischen Systems, insb. des hinteren orbitofrontalen Kortex.
|