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Artikulationsstörung
Artikulationsstörungen sind Behinderungen im koordinativen Zusammenwirken der Sprechwerkzeuge beim Menschen.
Hinsichtlich ihrer Ursache sind Artikulationsstörungen neurologischen und psychiatrischen Krankheitsbildern zuzuordnen. Sie sind als Silbenschmieren, Silbenstolpern, Verwaschenheit der Artikulation und besonders beim Nachsprechen von Testworten, wie "die dritte reitende Artilleriebrigade", "schleimige Schellfischflosse" u.a. erkennbar.
Besondere Formen von Dysarthrie bzw. Anarthrie kann man bei der Erkrankung der unteren Hirnnervenkerne oder ihrer zentralen Innervation, der beiderseitigen Pyramidenbahn wie der entsprechenden Rindengebiete beobachten. Diese Artikulationsstörungen zeigen die Sprache undeutlich verwaschen, schwerfällig und kloßig. Häsitieren und Skandieren sind eine besondere Form der Dysarthrie mit stockendem, zerhackten Sprechen und sind besonders bei Kleinhirn- und Stammganglien-Erkrankungen zu beobachten.
Den Verlust der Sprachrythmik, der Sprachmelodie und Tempostörungen findet man bei vielen organischen Defektzuständen, z.B. bei der progressiven Paralyse sowie bei endogenen Psychosen. Eine Monotonie der Sprache charakterisiert den Parkinsonismus. Stottern als funktionelle, klonusartige Störung, vorwiegend neurotisch, zeigt sich bereits im Kindesalter.
Das Stammeln als falsche Aussprache von Lauten, das Näseln und Lispeln sind Sprachfehler des Kindesalters. Poltern als überhastetes ungeschicktes Sprechen mit dem Verschlucken von Lauten, Silben und Wörtern kann neurotischer Genese sein.
siehe auch Sprachstörung
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