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Orthese
Eine Orthese ist eine durch Orthopädietechniker hergestellte technische Hilfe, die zur Unterstützung von eingeschränkt funktionstüchtigen Körperteilen zum Einsatz gebracht wird.
So gibt es Orthesen zur Fixation z. B. bei Formfehlern oder Deformationen, die im wesentlichen nicht reversibel sind und zur Korrektur von Fehlstellungen, soweit es sich um Haltungsfehler oder Stellungsfehler, die reversibel sind oder wo weitgehender bzw. zumindest teilweiser Funktionsersatz erreicht werden kann. Dazu gehören schlaffe Lähmungen, die meist von Muskeldystrophie begleitet sind und funktionale Beinlängendifferenz. (Bei letzterer haben wir eine Orthese, die bei schwereren Fällen eigentlich schon eine Prothese ist, da die Differenz schon den Ersatz eines fehlenden Teiles einer Gliedmaße gleichkommt.) Fälle, die nicht reversibel sind, haben wir u.a bei spastischen Lähmungen oder Kontraktionen in den Gelenken. Einlagen in Schuhen z. B. können zudem auch eine Funktion zur Reklination haben. Das bedeutet bei Schwächung z. B. der Muskulatur bei an sonsten funktionstüchtigen Körperteilen eine Hilfe, die zum Training betreffender Muskelgruppen und damit deren Kräftigung dient, um künftig wieder voll funktionstüchtig zu sein. Weiterhin gibt es Orthesen, die zur zeitweiligen Ruhigstellung von Körperteilen eingesetzt werden. Dazu zählen u.a Halskrausen nach Operationen im Halsbereich. Andere haben die Aufgabe Entlastung vorzunehmen wie Einlagen, Stützapparat| Stützapparate u.a bei ''Morbus Perthes'' und anderen degenerativen Erkrankungen und verschiedene Arten von Korsetts.
Orthopädische Korsette werden als Rumpforthesen bezeichnet. Man unterscheidet passive und aktive Rumpforthesen.nPassive Rumpforthesen sind sogenannte Stützkorsetts, die vorrangig die Aufgabe der Entlastung, Unterstützung und Bettung vorwiegend bei Schmerzpatienten und Patienten mit instabilen Wirbelsäulen haben. Die aktiven Rumpforthesen hingegen sollen den Körper zur aktiven Korrektur der Fehlstatik der Wirbelsäule z. B. bei Skoliose, Kyphose, Morbus Scheuermann, Hyperlordose animieren. Dies geschieht am wirksamsten zur Wachstumslenkung bei Kindern und Jugendlichen. Aber auch Erwachsene können mit aktiven Rumpforthesen Haltungsverbesserung und Schmerzlinderung bei Wirbelsäulenproblemen erreichen.
Passive Stützkorsette sind zwar bequemer, können jedoch eine Schwächung der Rückenmuskulatur und damit eine gewisse Abhängigkeit verursachen.
Manche Rumpforthesen dienen der Streckung Extension, Reklination Aufrichtung der Wirbelsäule oder auch deren Entdrehung = Derotation (z. B. Derotierende Rumpforthese nach Dr. Chéneau gegen Skoliose)
Zumeist beruht der Einsatz von Orthesen mit Korrekturfunktion auf der Anwendung des "Dreikräfteprinzipes" (Zwei Ansatzhauptpunkte und einen entgegengesetzt wirkenden Druckpunkt). Zum Beispiel bei Nachtschienen zur Korrektur von Fehlstellungen im Kniegelenk bei Kleinkindern macht man sich das zunutze. Das ist auch der Fall, wenn eine Drehung der Wirbelsäule im Bereich der Lende erzielt werden soll.
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