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Wurmerkrankung
Als Wurmerkrankung oder Helminthiasis bezeichnet man Erkrankungen ausgelöst durch parasitische Würmer, je nach Art des Befalles kann man nun unterscheiden ob es sich um beim Wirt um einen Zwischenwirt oder um einen Endwirt handelt.
Die meisten für den Menschen bedeutsamen Würmer zählen zu den Plattwürmern - mit den Klassen Bandwürmer (Cestoda) und Saugwürmer (Trematoda) - bzw. zu den Fadenwürmern (Nematoda), die aufgrund ihres runden Querschnitts auch als Rundwürmer bezeichnet werden. Filarien gehören - als Sammelbegriff für Würmer der Familien Filariidae und Onchecercidae - eine Auch die Kratzwürmer (Acanthocephala) werden/wurden hier teilweise eingeordnet, dürften jedoch einen eigenen Stamm darstellen.
Die Bilharziose wird von Schistosomen hervorgerufen, die biologisch eine Gattung der Saugwürmer darstellen. Zungenwürmer (Pentastomida) sind wurmähnliche Endoparasiten, die als biologische Klasse wohl den Krebstieren zugeordnet werden und eine Porozephalose verursachen, aber dennoch bei den Wurmerkrankungen abgehandelt werden können.
präpatente Infektion: Phase einer Wurminfektion von der Aufnahme bzw. dem Eindringen infektionsfähiger Wurmstadien in einen Organismus bis zu deren abgeschlossener Entwicklung zu ausgewachsenen, eierlegenden Würmern und zum Auftreten ihrer Fortpflanzungsprodukte in den jeweiligen Körperausscheidungen des Wirtes.
patente Infektion: Phase einer Wurminfektion ab dem Zeitpunkt der abgeschlossenen Entwicklung der Eindringlinge zu ausgewachsenen, eierlegenden Würmern und dem ersten Auftreten ihrer Fortpflanzungsprodukte in den Körperausscheidungen des Wirtes.
Wurmerkrankungen
Wurminfektionen werden mit Anthelminthikum|Antihelminthika behandelt. Bei Bandwürmern und Schistosomen ist Praziquantel, bei Rundwürmern Mebendazol am besten wirksam und verträglich.
Die Hervorgerufenen Erkrankungen werden durch die jeweils hervorrufende Wurmart oder Gruppe bezeichnet.
- Die bedeutendsten Wurmerkrankungen
Ausgewählte Arten
Bandwürmer (Cestoden)
Bei Bandwürmern muss man unterscheiden zwischen dem Endwirt, er trägt die Würmer im Darm, und dem Zwischenwirt. Der Zwischenwirt nimmt die Larven über verunreinigte Nahrung auf, sie durchdringen die Darmwand und setzten sich in der Muskulatur als Finnen ab, die so vom Endwirt (einem Raubtier) gefressen werden sollen. Da der Mensch normalerweise nicht gefressen wird, kommt er nur als Fehlzwischenwirt in Frage.
Der Mensch ist Endwirt beim Schweinebandwurm (Taenia solium) und beim Rinderbandwurm (T. saginata). Der Fischbandwurm (Diphyllobothrium latum) ist mittlerweile weitgehend ausgerottet. Der Wurm bildet im Darm mit dem Menschen eine Kommensale. Bandwürmer sind viel länger als Rundwürmer, der Patient findet ihre abgefallenen Proglottiden (Bandwurmglieder) im Stuhl.
Anders ist die Situation beim Infektionskrankheit/hundebandwurm.php">Hundebandwurm (Echinokokkus granulosus) und beim Fuchsbandwurm (E. multilocolaris), wo der Mensch Fehlzwischenwirt ist. Die Finnen lagern sich meist in der Leber ab, können aber auch andere Organe betreffen und dort Beschwerden verursachen. Der Hundebandwurm kann operativ entfernt werden, die Finnen des Fuchsbandwurms sind in ihrem Wachstum schlechter abgrenzbar und führen unbehandelt auf Dauer zum Tode.
Bilharziose
Die Bilharziose kommt vor allem in Ägypten am Nil, aber auch an Flüssen im nahen und fernen Osten vor. Sie wird nur beim Baden im ufernahen Wasser übertragen, weil nur dort bestimmte Schnecken vorkommen. Sie legen Eier, aus denen die Gabelschwanzzerkarie schlüpft. Sie ist etwa 1 mm lang und durchdringt die Haut. In der Blutbahn entwickelt sie sich zum etwa 1 cm langen Wurm. Dessen Eier gelangen durch Gefäßverletztungen in den Darm oder die Blase, von wo aus sie ausgeschieden werden. Aus ihnen schlüpft die Wimpernlarve, die wiederum die Schnecken infiziert. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist also nicht möglich.
Die Infektion kann nach Jahren durch blutigen Stuhl oder Urin auffallen.
Fadenwürmer (Filarien)
Filarien sind nur einige Millimeter lang. Onchocerca volvolus und Loa loa leben unter der Haut. Die Weibchen gebären Mikrofilarien, die durch Insektenstich in die Haut des nächsten Wirtes übertragen werden. Sie können zu Erblindung führen. Wuchereria bancrofti lebt in Lymphgefäßen. Im Laufe der Zeit entstehen dadurch Entzündungen, die zu Lymphstau und zum Krankheitsbild der Elefantiasis führen können. In Anpassung an die Flugzeit der jeweiligen Vektoren sind die Mikrofilarien von Loa loa v.a. am Tag, die von Wuchereria bancrofti v.a. nachts im Blut nachzuweisen.
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