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Meningitis
Der Begriff Meningitis (auch: Hirnhautentzündung) bezeichnet eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen) oder der Rückenmarkshaut. Die Krankheit kann chronisch und akut, chronisch und chronisch oder rezidivierend verlaufen.
Symptome und Beschwerden
Bei an Meningitis erkranken Patienten zeigt sich hohes Fieber mit starken Kopfschmerzen. Es treten Übelkeit zum Teil mit Erbrechen und verstärkte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und Berührung auf. Als typisch gilt ein steifer Nacken (Meningismus) und ein positives Kernig-Zeichen.
Ansteckung
Erreger
Ursache für die Entzündung sind meistens Viren (Coxsackie- und Enteroviren, Epstein-Barr-Virus, Mumps-Virus, Masern-Virus, HerpesHerpes_simplex|Herpes simplex Typ 2, LCM-Virus, HIV, u.a.). Auch Bakterien (bei Neugeborenen: Enterobakterien (zum Beispiel Escherichia coli|E.coli), Streptokokken Gruppe B, Listerien|Listeria monocytogenes; bei Kindern bis 6 Jahren: Haemophilus
Haemophilus influenzae, Meningokokken, Pneumokokken; und bei bisher gesunden Erwachsenen: Meningokokken, Pneumokokken), Pilze oder Parasiten können Menigitiden hervorbringen. Eindringwege für Bakterien sind oft der Nasen-Rachenraum, das Mittelohr oder die Lungen aber auch Schädelfrakturen ermöglichen eine Besiedlung der Meningen.
Die Ermittlung des Erregers ist von höchster Wichtigkeit, da eine virale Meningits einen weitaus milderen Verlauf hat und viel seltener Folgeschäden verursacht als beispielsweise eine bakterielle Meningitis.
Verbreitung
Am häufigsten sind immunschwache Personen (Babys, Kleinkinder, Kinder, Ältere, Kranke) betroffen.
Die erste Meningitis-Epidemie ("Genickstarre-Meningitis") wurde 1805 in Genf beobachtet. Im 19. und 20. Jahrhundert folgten weitere in Europa und den USA. Die größte Epidemie innerhalb einer Stadt wurde 1974/1975 in São Paulo (Brasilien) beobachtet. Die Infektionsquote betrug damals zwischen 0,35 und 0,5% der Bevölkerung.
Inzidenz etwa 5?10/100.000 für bakterielle Meningitis, die virale Meningitis ist weitaus häufiger, aber bei Erwachsenen klingt sie meist ohne Komplikationen wieder ab.
Man geht davon aus, dass viele virale Infektionen eine leichte Begleitmeningitis hervorrufen, die aber häufig nicht diagnostiziert wird (keine Liquoruntersuchung)
Etwa 10 Prozent der Bevölkerung tragen Erreger der Meningitis in Nasen- und Rachenraum, ohne Ausbruch der Krankheit (latente Erkrankung). Die Ursache dieses Phänomens ist bisher nicht bekannt.
Ablauf
Während virale Infektionen mit grippeähnlichen Symptomen oft ohne größere Komplikationen verlaufen, stellt sich bei Infektionen mit Bakterien, besonders Meningokokken, ein akuter Krankheitsverlauf ein. Die Krankheit läuft üblicherweise in drei Stadien ab:
- Inkubation
- Generalisation
- Organbefall
Inkubation
Der Erreger vermehrt sich, meist symptomfrei.
Generalisation
Prodromal (Vorläufer) - Stadium. Überschwemmung des Körpers mit Erregern. Erste unspezifische Symptome (Leistungsabfall, Müdigkeit, Fieber).
Organbefall
Der Erreger befällt die Organe und löst Leitsymptome aus.
Folgen und Komplikationen
Bei einer Meningitis kann es zu zahlreichen Komplikationen kommen, schlimmstenfalls zur ''Sepsis und zum Septischer Schock|septischen Schock''. Unbehandelt verläuft die bakterielle Meningitis oft Tod|tödlich, doch auch unter Therapie beträgt die Sterblichkeit je nach Art der Erkrankung 5% bis 30%. Eine gefürchtete Komplikation ist das ''Waterhouse-Friderichsen-Syndrom''. Gefürchtete Folgen einer bakteriellen Meningitis sind der Tod und Geistige Behinderung|kognitive Behinderung''.
Behandlung
Bereits beim geringen Verdacht sollte mittels einer Lumbalpunktion
Gehirn|Gehirnflüssigkeit entnommen werden. Die Punktion erfolgt vorzugsweise zwischen dem 4. und 5. bzw. 3. und 4. LendenWirbel|wirbelkörper. Eine Färbung der normalerweise durchsichtigen klaren Flüssigkeit kann ihre Ursache in einer Blutung|Einblutung bei der Punktion haben. Ist jedoch mehr als der erste Strahl verfärbt, dann spricht vieles für eine Blutung im Liquorraum. Grüngelbe Verfärbungen spechen für eine ''Bakterium|bakterielle Meningitis''. Eine Trübung des Liquor kommt durch einen Anstieg der Leukozytenzahl zustande. Die Glukosemenge sollte 2/3 der Blutzuckerkonzentration betragen, ist der Wert erniedrigt, spricht dies für eine bakterielle Meningitis. Auch sollte eine Analyse des Blutes auf Bakterien gemacht werden. Bis ein genaues Ergebnis beider Proben vorliegt wird mittels eines Antibiotikum|Breitbandantibiotikums behandelt. Kinder zeigen hier andere Erreger als Erwachsene, weshalb auch unterschiedliche Medikamente zur Anwendung kommen sollten.
Meldepflicht
Der Krankheitsverdacht, die Erkrankung sowie der Tod an Meningokokken-Meningitis, sowie eine Meningokokken-Sepsis sind in Deutschland nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig.
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