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Hamartom
Hamartome sind tumorartige Fehlbildungen.
Definition
Definition I
Der Begriff Hamartom stammt aus dem Griechische Sprache|Griechischen und bedeutet "verfehlen". Unter Hamartom versteht man in der Medizin eine Sammelbezeichnung für Gewebsveränderungen, die als Fehlentwicklung mit lokalem Gewebsüberschuss aufgefasst werden. Solche Gewebsveränderungen gelten als gutartig. In seltenen Fällen kann aus einem Hamartom ein bösartiger Tumor entstehen, dieser heißt dann Hamartoblastom.
Definition II
Hamartome sind Entwicklungsstörungen von Keimgewebe, die während der Embryo|Embryonalzeit entstehen. Sie können zu einer versprengten Lokalisation von Körpergewebe im Sinne einer tumorartigen Fehlbildung führen. Hamartome können prinzipiell überall auftreten, häufige Lokalisationen sind insbesondere Haut, Leber, Lunge und Gehirn.
Gewebsspezifisches Vorkommen von Hamartomen
Hamartome können in verschiedenen Geweben auftreten.
Im Auge werden Hamartome der Iris (Auge)|Iris als Lisch-Knötchen bezeichnet. Sie werden insbesondere bei der Neurofibromatose beobachtet.
Im Gehirn kann das sogenannte Hypothalamische Hamartom eine Ursache für Epilepsie|epileptische Anfälle darstellen. In manchen Fällen produzieren diese Hamartome das Hormon Gonadotropin Releasing Hormon|GnRH und führen bei Kindern somit zu einem vorzeitigem Beginn der Pubertät.
Hamartome der Haut werden Naevi genannt und kommen in drei verschiedenen Formen vor:
- als Naevus mit Beteiligung der Gefäße: Naevus flammeus
- als Naevus mit Beteiligung der Haare: Naevus pilosus
- als Naevus mit Beteiligung der Farbstoff bildenden Zellen (Melanozyten) Pigment-Naevus
Hamartome des Knochengewebes heißten Exostosen.
Gehäuftes Vorkommen von Hamartomen in verschiedenen Geweben
Gehäuftes Auftreten von Hamartomen ist als Hamartose bekannt. Sie wird insbesondere bei Cowden-Syndrom und Peutz-Jeghers-Syndrom beschrieben.
Beim Peutz-Jeghers-Syndrom entstehen an vielen Stellen im Darm Hamartome.
Manchmal treten Hamartome in mehreren Organsystemen auf. Die Gruppe der Erkrankungen bei denen dies der Fall ist, wird aus historischen Gründen gemäß des griechischen Wortes für Linse ("Phakos") und wegen linsenförmiger Veränderungen des Augenhintergrundes bei manchen diese Erkrankungen Phakomatosen genannt.
Hamartome der Haut werden im Zusammenhang mit anderen Fehlbildungen auch unter dem Begriff Phakomatose zusammengefasst.
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