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Dyspnoe
Dyspnoe (auch: Dispnoe) ist der medizinische Fachausdruck für Atemnot oder Luftnot, einen Zustand von Luftmangel, den ein Kranker in Ruhe oder bei leichter Belastung empfindet. Die beschleunigte Atmung im Rahmen körperlicher Anstrengung wird von gesunden Menschen meist nicht als Luftnot empfunden und beschrieben.
Der ICD-10-Code für Luftnot ist R06.0. Im Englischen spricht man von dyspnea oder shortness of breath (SOB).
Tritt die Luftnot bereits in Ruhe auf, spricht man von einer Ruhedyspnoe. Kann die Luftnot nur durch aufrechtes Sitzen ertragen werden, dann spricht man von einer Orthopnoe. Bei stärkerer Luftnot haben die Betroffenen Beklemmungsgefühle und Erstickungsangst. Dadurch kann die objektiv vorhandene Luftnot verstärkt und ungünstig beeinflusst werden.
Luftnot kann von den Betroffenen unterschiedlich beschrieben werden:
als Beklemmung, Erstickungsgefühl, Lufthunger, Kurzatmigkeit, anstrengende Atmung, erschwertes Durchatmen, schmerzhafte Atmung, erschwertes Ein- oder Ausatmen.
Außenstehende nehmen die Luftnot meist als beschleunigte Atmung wahr. Beim Einsatz der Atemhilfsmuskulatur wird die Anstrengung auch äußerlich erkennbar. Meist sitzen die Betroffenen vornüber gebeugt und stützen sich mit den Armen breit ab, um ihrem Brustkorb ein Widerlager zu verschaffen.
Einteilung
- Die Luftnot kann an äußeren Umständen liegen, wenn z. B. in großen Höhen ein Mangel an Luftsauerstoff vorliegt
- Luftnot kann Folge einer Krankheit sein.
- Luftnot kann auch eine psychische Empfindung sein, ohne dass eine feststellbare Ursache oder Veränderung vorliegt (vgl. Hyperventilation).
Man kann die Luftnot auch nach dem Schweregrad einteilen. Schließlich ist noch die Häufigkeit bzw. die Geschwindigkeit der Entstehung wichtig: Akute Luftnot ist plötzlich aufgetreten, chronische Luftnot besteht über einen längeren Zeitraum (> 3 Monate). Rezidivierend (wiederkehrend) ist eine Luftnot, die immer wieder auftritt.
Wie kann man Luftnot objektivieren?
Luftnot ist ein individuell empfundenes Gefühl und von außen nicht immer objektivierbar. Umgekehrt kann bei einer langsam entstehenden chronischen Atemnot die subjektive Beeinträchtigung erstaunlich gering, sein. Im Kontrast dazu können objektive Daten bereits eine sehr deutliche Einschränkung der Atmungsfunktion aufzeigen.
Neben der klinischen Untersuchung von Herz und Lunge, Blutdruck und Puls, Inspektion des Nasen-Rachen-Raumes und des Kehlkopfes, sind apparative und laborchemische Methoden erforderlich.
Wesentlich ist die Bestimmung der Sauerstoffsättigung im Blut, aus einer arteriellen Blutprobe oder (weniger genau) ohne Blutabnahme infrarot-spektrometrisch durch die Haut (Pulsoxymetrie). Normal ist eine Sauerstoffsättigung von 95 bis 99 %. Ein Röntgenbild des Brustkorbes ist unverzichtbar, ebenso Standard-Laborparameter einschliesslich Blutbild. Eine apparative Lungenfunktionsmessung objektiviert die Lungenvolumina und die Atemkapazität. EKG, Belastungs-EKG und Echokardiografie lassen Herzerkrankungen erkennen. Luftröhre und Bronchien können Endoskopie|endoskopisch untersucht werden.
Beispiele für Krankheiten mit Dyspnoe
Zahlreiche Krankheiten aus allen Gebieten der Medizin gehen mit Atemnot einher. Eine Aufzählung an dieser Stelle kann nur einige wichtige Vertreter nennen, etwa Lungenembolie (Verschluss der Lungenschlagadern durch ein Blutgerinnsel), Pneumonie|Lungenentzündung, Asthma, Lungenfibrose, Lungenemphysem, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Anämie ( Blutarmut), Fettsucht, Hyperventilation, Stimmbandlähmung, Schilddrüsenkropf.
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