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Drei-Tage-Fieber
Das Drei-Tage-Fieber (Exanthema subitum, Roseola infantum, Sechste Krankheit) ist eine ansteckende Erkrankung, die durch zwei verschiedene Typen des Humanen Herpes Virus verursacht wird und zählt zu den Kinderkrankheiten. Auf ein meist dreitägiges Fieber folgt ein Hautausschlag. Komplikationen sind selten, weshalb sich die Behandlung auf symptomatische Maßnahmen beschränkt. Eine Impfung gibt es nicht.
Erreger
Das Drei-Tage-Fieber wird durch das Humane Herpesvirus Typ 6 (HHV-6) oder Typ 7 (HHV-7) ausgelöst. HHV-6 und HHV-7 dind doppelsträngige DNA-Viren und mit dem Cytomegalie-Virus (CMV) eng verwandt. Von HHV-6 existieren zwei Serotypen (6A und 6B). In Europa erkranken Kinder praktisch nur an Typ 6B. Nach Abklingen der akuten Infektion persistiert das Virus im Wirtsorganismus und kann z. B. bei Immunsuppression reaktiviert werden.
Symptome
Das Drei-Tage-Fieber ist eine Erkrankung des Säuglings- oder frühen Kleinkindesalters, Kinder jenseits des zweiten Lebensjahres erkranken quasi nicht. Bei typischen Verlauf besteht drei Tage (maximal 2 - 8) anhaltendes hohes Fieber. Bei Entfieberung tritt ein Hautausschlag mit feinen, manchmal auch leicht erhabenen Flecken auf, der typischerweise am Stamm und im Nacken lokalisiert ist. Die Flecken können zusammenfließen und sich auf Gesicht und Extremitäten ausbreiten.
Epidemiologie
Humane Herpes-Viren kommen auf der ganzen Welt vor. Erregerreservoir ist nur der Mensch. Die Übertragung erfolgt überwiegend durch Speichel, möglicherweise auch durch Tröpfcheninfektion. Gesunde HHV-seropositive Kinder und Erwachsene können immer wieder HHV im Speichel ausscheiden. Dadurch stellen diese Personen eine kontinuierliche Erregerquelle dar. Die Inkubationszeit beträgt fünf - 15 Tage.
Komplikationen
Zu den häufigsten Komplikationen durch die HHV-6 und -7 gehören Durchfall und Erbrechen, Schwellung der Augenlider, Papeln auf dem weichen Gaumen und am Zäpfchen, Husten, Schwellung der Halslymphknoten, vorgewölbte und gespannte Fontanelle sowie Fieberkrampf|Fieberkrämpfe. Letztere scheinen bei HHV-7 etwas häufiger aufzutreten als bei HHV-6.
Diagnose
Bei typischer Klinik mit Auftreten des Hautausschlags nach Entfieberung wird die Diagnose klinisch gestellt. Prinzipiell kann eine vermutete Primärinfektion durch den Nachweis von HHV-spezifischen IgM-Antikörpern betätigt werden. Humane Herpesviren selbst können Blut, Speichel und Liquor, HHV-7 auch in Muttermilch nachgewiesen werden. Diese Untersuchungen haben aber kaum praktische sondern eher wissenschaftliche Bedeutung.
Therapie
Die meisten Infektionen erfordern keine Therapie. Bei hohem Fieber erfolgt eine symptomatische Fiebersenkung. Beim Auftreteten von Fieberkrämpfen müssen diese natürlich durch eine spezifische krampflösende Medikation behandelt werden. Eine virusspezifische Therapie gibt es nicht.
Prophylaxe
Eine Isolierung von Kindern mit akuter HHV-Infektion ist nicht erforderlich. Eine Imfpung existiert nicht. Über die prophylaktische Wirkung von Immunglobulinen liegen bisher keine Erkenntnisse vor.
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