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Weibliche Ejakulation
Als weibliche Ejakulation wird die meist mit einem intensiven Lusterlebnis verbundene stoßweise Freisetzung eines Sekrets der Prostata feminina bezeichnet, der von ca. einem Drittel der Frauen unregelmäßig erlebt werden kann. Das Sekret ist farb- und geruchlos und von leicht bitterem Geschmack. Ob es sich bei dem häufig in mehreren Schüben ausgestoßenen Sekret wirklich um diese Flüssigkeit handelt, ist jedoch nach wie vor umstritten.
In der Pornographie wird dieser Flüssigkeitsausstoß als Squirting (von englisch to squirt, spritzen / bespritzen) bezeichnet.
Geschichte
Diese weibliche Ejakulation wurde erstmalig in den 1670er|70er-Jahren des 17. Jahrhunderts von dem Niederlande|niederländischen Anatomen Reinier de Graaf beschrieben, der auch auf eine besonders sensible Zone in der vorderen Scheidenwand verwies, die er mit der Prostata des Mannes in Zusammenhang brachte, und die 1950 von dem deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg auf seiner Suche nach dem vaginalen Lustzentrum der Frau als G-Zone beschrieben wurde.
Bis weit ins späte 20. Jahrhundert hinein wurde die weibliche Ejakulation meist mit einem spontanen Urinabgang als Folge eines durch den Orgasmus bedingten Kontrollverlust über den Harnblase|Blasenschließmuskel erklärt. 1981 konnte die weibliche Ejakulation erstmalig von F. Addiego et al. (The Journal of Sex Research, 17:13-21) in einer Fallstudie nachgewiesen werden. Dennoch ist das Phänomen nach wie vor in Fachkreisen umstritten. Ausreichende Fakten liegen bisher noch nicht vor.
Physiologie
Schon Ernst Gräfenberg bemerkte in seinem Artikel 1950, dass sich das bei der weiblichen Ejakulation freigesetzte Sekret deutlich vom Urin unterscheidet und tatsächlich in seiner Zusammensetzung dem Prostatasekret ähnlich ist.
Die weibliche Ejakulation erfolgt in der Regel in der Orgasmusphase der Sexualreaktion und wird durch die Stimulation der Gräfenberg-Zone (des "G-Punkts") begünstigt. Wie in den meisten Bereichen der sexuellen Lustempfindung kann auch die weibliche Ejakulation durch Lernprozesse beeinflusst werden, verläuft in der Regel jedoch unwillkürlich und wird womöglich wie die Ejakulation|Ejakulation des Mannes Reflex (Physiologie)|reflektorisch gesteuert. Groß angelegte und methodisch einwandfreie wissenschaftliche Arbeiten zur Ejakulation der Frau fehlen jedoch bisher.
Die allgemeine Hilflosigkeit in der Beschäftigung mit dem Thema zeigt folgendes Zitat: ?''Above all, release of fluid is a normal function for some women and does not require surgery or medication to make it go away.''? (''Überhaupt ist die Freisetzung von Flüssigkeit bei manchen Frauen ein normaler Vorgang und erfordert keine chirurgischen oder medikamentösen Maßnahmen zur Beseitigung.'')
Ungeachtet aller Unklarheiten und Spekulationen vertreten einige Sexualwissenschaftler die Meinung, dass die weibliche Ejakulation ein Zeichen höchster Erregung sei: Dazu befragte Frauen sollen dieses ?'''Zerfließen'''? und ihren damit verbundenen Orgasmus als ganz besonders intensiv und lustvoll beschrieben haben. Ob es sich bei dem Vorgang um ein Spritzen oder Fließen handelt und ob die wissenschaftliche exakte Einordnung der Flüssigkeit/en gelingen mag oder nicht, ist bei diesem Erlebnis nicht von Belang.
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