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Prognose (Psychologie)
Unter Prognose versteht man in der Psychologie eine Vorhersage des Krankheitsverlaufes in der Zukunft. Aufgrund der außerordentlichen Komplexität der Psyche, die vielerlei Einflüssen unterliegt, sind die Prognosen allgemein unzuverlässig. Überraschungen oder Enttäuschungen sind häufig.
Die Prognose hängt sehr von der jeweiligen Diagnose ab und es lassen sich bestimmte Regelhaftigkeiten erkennen.
Beispiele für Krankheitsverläufe:
- phasisch progrediente Entwicklung
- chronisch - statische Entwicklung
- chronisch - progrediente Entwicklung
Prognose in der Psychotherapie
Im Gegensatz zu somatischen Erkrankungen deutet Abwesenheit von psychopathologischen Symptomen nicht unbedingt auf eine Genesung hin. Vielmehr können neurotische Prozesse auch im Verborgenen ablaufen oder überhaupt keine offensichtlichen Symptome produzieren. Auch weist eine Verbesserung der Symptomatik während der Therapie nicht unbedingt auf eine Heilung hin, sondern kann auch auf eine restaurierte Kompensationsfähigkeit zurück gehen. Dies bedeutet dann lediglich, dass die Erkrankung derzeit keine Symptome produziert. Dies kommt daher, weil die Symptomatik nicht mit der Erkrankung identisch ist, sondern nur deren Ausdruck darstellt.
Häufig kehrt nach dem Ablauf einer kranken Episode die Vernunft zurück und die Person schätzt sich rückblickend selbst als krank gewesen ein. Sie versteht vielleicht schlecht, was vorgegangen ist und sieht sich als Simulanten an und meint, die ganze Zeit über gewußt zu haben, krank zu sein und dass sie ihre ganzen Probleme hätte verhindern können, wenn sie es nur gewollt hätte. Dies ist jedoch ein Trugschluß und er ist nicht geeignet, eine Prognose abzuliefern.
- Prognosen, die sich auf eine Selbsteinschätzung des Patienten nach der Therapie stützen, sind oft falsch.
- Von konkreten Maßnahmen jedoch, die die Person ergreift, ihr Leben, ihre soziale Umgebung zu verändern und ihre eigene Persönlichkeit soweit zu stärken, dass sie künftigen Problemen besser begegnen kann, lassen sich zuverlässigere Prognosen ableiten.
Prognose in der Psychiatrie
In der Psychiatrie kann der Krankheitsverlauf noch recht zuverlässig vorher gesagt werden. Beispielsweise treten bestimmte Formen phasischer Psychosen typischerweise regelmäßig mit Schüben in Erscheinung, remittieren aber wieder vollständig, sodass die Patienten hinterher kaum beeinträchtigt sind. Andere Erkrankungen, vor allem im schizophrenen Formenbestand, systematisieren sich, wobei sich die Patienten nach einem Schub nicht mehr auf den vorherigen Stand erholen.
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