|
Positive Psychotherapie
Die Positive Psychotherapie ist ein von Nossrat Peseschkian seit Ende der 1960er Jahre entwickeltes Verfahren der Psychotherapie. Sie gehört vom Krankheitsverständnis zu den psychodynamischen Methoden (tiefenpsychologische fundierte Psychotherapie), basiert jedoch auf einem humanistischen Menschenbild und einem ganzheitlich-integrativen Ansatz.
Sie verwendet Elemente und Techniken anderer Methoden in der Therapie, u.a. auch Geschichten und Märchen. Sie ist in ca. 15 Ländern mit selbständigen Zentren vertreten. Das Internationale Zentrum befindet sich in Wiesbaden. Die Methode hieß zunächst Differenzierungsanalyse und wurde 1977 dann in Positive Psychotherapie umbenannt.
Vorgehen
Ziele
Die Ziele der positiven Psychotherapie sind:
- Therapie und Behandlung
- Erziehung und Prävention
- Förderung des interkulturellen Verständnisses
- Integration verschiedener therapeutischer Richtungen
Hauptprinzipien
Die drei Hauptprinzipien in der positiven Psychotherapie sind das positive, inhaltliche und das strategische Vorgehen.
Das positive Vorgehen (Prinzip der Hoffnung und Ermutigung) findet sich vor allem darin, dass nicht versucht wird, eine Störung zu beseitigen, sondern erstmal zu verstehen. Das Wort "positiv" bedeutet hier "tatsächlich, wirklich" - die positiven Therapeuten wollen dem Klienten also helfen, die Störung transparent zu machen und ihren Sinn zu sehen.
Dementsprechend wird Krankheit umgedeutet. Folgend zwei denkbare Beispiele:
- Depression ist die Fähigkeit, tief emotional auf Konflikte zu reagieren
- Schizophrenie ist die Fähigkeit, in zwei Welten zu leben/ sich in eine Phantasiewelt zu begeben.
Durch dieses Vorgehen geschieht ein Standortwechsel, nicht nur des Klienten, sondern auch des Umfelds. Erkrankungen haben somit eine symbolische Funktion, die Therapeut und Patient erst einmal gemeinsam erkennen müssen.
Menschenbild
Das Menschenbild der Positiven Psychotherapie ähnelt stark dem der humanistischen Psychologie - anders als, vereinfacht dargestellt, der Triebdeterminismus bei den Psychodynamikern oder dem Bild einer "menschlichen Maschine" bei Verhaltenstherapeuten, gilt der Mensch den positiven Therapeuten als grundsätzlich gut und gesund. Er hat eine Fülle von Fähigkeiten, die wie Samenkörner angelegt sind, aber durch die Erziehung entwickelt werden müssen. Der salutogentische Ansatz von Antonovsky ist diesem sehr ähnlich. Zur Wiederherstellung der Gesundheit muss also der Mensch zurückgeführt werden. Für diesen Weg sind zwei Grundfähigkeiten bedeutsam.
Grundfähigkeiten des Menschen
Die beiden Grundfähigkeiten gehören zum Wesen jedes Menschen. Menschen unterscheiden sich hinsichtlich der Ausgestaltung:
- Liebesfähigkeit
- Erkenntnisfähigkeit
|
|