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Gruppentherapie
Gruppentherapie ist ein Sammelbegriff für alle Therapieformen, bei denen sich Menschen in der Gruppe therapieren lassen. Ebenso wie bei der Einzeltherapie gibt es verschiedene Kategorien:
Kategorien
Grob lassen sich folgende Gruppentherapien unterscheiden.
- Gruppentherapien, deren Ziel es ist, die Persönlichkeitsstruktur des einzelnen Teilnehmers zu verändern (psychoanalytischer Ansatz). Hier sind die individuellen Probleme der Gruppenmitglieder Gegenstand einer gemeinsamen Suche nach den Ursachen.
- Gruppentherapien mit dem Ziel, das Verhalten zu verändern (verhaltenstherapeutischer Ansatz). Hier ist die Gruppe ein soziales Erfahrungsfeld (wie im Alltag), in dem der Teilnehmer sein Verhalten - unter geschützten Bedingungen - verändern und üben kann.
- Gruppentherapien, bei denen die Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern im Mittelpunkt steht (Familientherapie|Familien- und Paartherapie).
- Gruppentherapie, bei der die Gruppenmitglieder die Bedingungen ihrer Existenz reflektieren (klientenzentrierte Therapie).
Größe/Setting
In der Regel wird eine Gruppengröße von vier Personen als Minimum, werden vier bis sechs als ideal angesehen. Die Gruppenmitglieder sitzen - ohne Tisch - im Kreis, so dass sich alle in die Augen sehen können. Hinzu kommen ein oder manchmal auch zwei Therapeuten.
Jedes Treffen dauert anderthalb bis zwei Stunden. In der Regel gibt es kein Programm und kein vorformuliertes Ziel. Die Gruppenmitglieder initiieren und bestimmen durch ihre Beiträge den Verlauf des Gesprächs, der Therapeut kann eine weitgehend passive Haltung einnehmen, aber auch aktiv ins Geschehen eingreifen. Seine wichtigste Aufgabe ist es, die unbewusste Kommunikation der Mitglieder untereinander und die Widerstände der Einzelnen gegen Veränderungen zu beobachten. Seine Rolle und seine Reaktionen sind zudem abhängig von der zugrunde liegenden Therapieform.
Offene/geschlossene Gruppe
In der geschlossenen Gruppe bleibt die Zusammensetzung der Teilnehmer von der ersten bis zur letzten Sitzung gleich. Bei der - verbreiteteren - offenen Gruppe werden frei werdende Plätze mit neuen Teilnehmern besetzt. Um den "therapeutischen Prozess" nicht zu stören, herrscht in der Regel Anwesenheitspflicht.
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