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Störung der Impulskontrolle
Allgemeines
Als Störung der Impulskontrolle wird in der Psychiatrie|psychiatrischen Wissenschaft ein Zustand bezeichnet, bei dem ein als unangenehm erlebter Anspannungszustand durch ein bestimmtes impulsiv ausgeübtes Verhalten aufgelöst wird. Dieses Verhalten wird oft automatisch ausgeführt und zwar bewußt erlebt, kann aber oft nicht verhindert werden. Diese Verhaltensweisen können eine sehr große Bandbreite umfassen: z.B. schnell mit dem Auto fahren, übermäßige Masturbation, mit dem Kopf gegen die Wand hauen etc. Wichtig dabei ist, jedenfalls laut ICD-10 (F63.8), dass dieser Zustand nicht aus einem anderen psychiatrischen Syndrom entsteht und das Verhalten als solches "unangepasst" ist, was heißt, dass es weder der Situation noch den allgemeinen Zielen der Person angepasst ist (der Spannungsabbau schafft kurzfristig zwar Erleichterung, aber die Folgen (z.B. Schulden, Unfälle, Verletzungen) können das zukünftige Spannungsniveau weiter anheben).
Oft wird diese Störung auch diagnostiziert, wenn nicht alle Symptome einer Borderline-Störung vorliegen (oft fehlen die wechselnden Beziehungen und die starken Stimmungsschwankungen).
Therapie
Behandlungsansätze arbeiten mit kognitiver Verhaltenstherapie. Es soll nicht nur der Impuls durch entsprechende Aufmerksamkeit (Anzeichen, Auslöser) verhindert, sondern alternatives funktionaleres Verhalten (also etwas, was besser hilft und der Person längerfristiger nutzt) gelernt werden.
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