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Mirtazapin
Mirtazapin (Handelsnamen: Remeron, Remergil, u.a.) ist ein neueres Antidepressivum.
Strukturell gehört es zu den tetrazyklischen Antidepressiva. Mirtazapin ist das Pyridyl-Analogon des Mianserins.
Wirkprinzip
Mirtazapin wirkt im Gehirn als selektiver Noradrenalin- und Serotonin-Agonist (NaSSA).
Die Wirkung ist initial dämpfend (Sedation|sedierend); der stimmungsaufhellende Effekt setzt wie bei vielen Antidepressiva erst allmählich ein (evtl. nach Wochen).
Indikationen
Mirtazapin ist ausschließlich zur Behandlung von Depression|depressiven Erkrankungen zugelassen. Eine Verschreibung z.B. als Hypnotikum erfolgt ggf. ''Off-Label''. Dasselbe gilt für die Anwendung als Adjuvans in der Schmerztherapie, wobei die vorhandenen Studiendaten für die wesentlich besser Arzneimittelprüfung|geprüften Trizyklika (v.a. Amitriptylin) sprechen.
Unerwünschte Wirkungen
Besonders zu Beginn der Behandlung kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Eine Appetitsteigerung ist häufig zu beobachten, ein Teil der Patienten klagt über Gewichtszunahme, welche aber nicht nur durch Nahrungszufuhr, sondern auch durch verstärkte Wassereinlagerung im Gewebe bedingt sein kann. Bei plötzlichem Absetzen treten mitunter unangenehme Entzugssymptome auf. Das Risiko einer Agranulozytose unter Mirtazapin-Therapie ist - trotz anfänglicher Befürchtungen wegen der starken Strukturähnlichkeit - offenbar geringer als unter Mianserin.
Darreichungsformen, Dosierung
Mirtazapin existiert als Handelspräparat in Form von Film- und Schmelz Tabletten, sowie als Lösung zum Einnehmen. Eine parenterale Anwendung ist mit Konzentrat zur Bereitung von Infusionslösung möglich.
Die mittlere Tagesdosis von Mirtazapin in der Depressionsbehandlung liegt bei 15-45 mg. Die abendliche Gabe ist wegen der beruhigenden Wirkung zu bevorzugen. Bei Infusionsbehandlung werden 6-21 mg Mirtazapin pro Tag verabreicht.
Metabolisierung
Die Metabolisierung erfolgt in erster Linie über die Cytochrom P450-Isoenzyme CYP2D6 und CYP3A4.
Die Halbwertszeit beträgt bei Erwachsenen 20 bis 40 Stunden. Der Hauptmetabolit Demethylmirtazapin hat nur eine geringe pharmakologische Aktivität. Andere aktive Metaboliten sind quantitativ unbedeutend.
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