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Ganser-Syndrom
Das Ganser-Syndrom ist ein über 100 Jahre lang bekanntes KrankheitsSymptom|bild aus der Psychiatrie und wird auch als "Pseudodebilität|Pseudodemenz", "Pseudodebilität", oder "hysterischer Apathie, Dämmerzustand" bezeichnet.
Zusammen mit dem psychogenen Dämmerzustand, der ''psychogenen Verwirrtheit'', der ''Multiplen Persönlichkeitsstörung'' wird es in der ICD-10 unter der Ziffer ''F 44.8'' eingeordnet. Das Ganser-Syndrom gilt gemäß der ICD-10 als "dissoziative Störung".
Symptome und Beschwerden
Typisch ist das Vorbeiantworten auch auf einfachste Fragen, etwa ''3 + 4 = 8 oder Farbe der Sonne = grün''. Die Frage wird also anscheinend verstanden, da in der richtigen Kategorie geantwortet wird, aber bewusst oder unbewusst antwortet der Patient falsch. Betroffen sind vor allem Männer jüngeren bis mittleren Alters.
Folgen und Komplikationen
Die Betroffenen werden für "verrückt" oder "dumm" gehalten und dementsprechend behandelt. Es kann zu schulischem, beruflichen und sozialem Versagen, zu Isolation sowie zu Eheproblemen kommen.
Das Ganser-Syndrom kann mit anderen psychischen Störungen verwechselt werden, etwa mit einer Demenz, so dass es zu einer Einweisung in eine Psychiatrische Klinik oder in ein Alters- oder Pflegeheim kommt.
Ursachen
Ursprünglich wurde angenommen, dass es sich um die Simulation einer Geisteskrankheit in belastenden Situationen handelt (zum Beispiel als Ausdruck einer Gefängnispsychose). Heute ist umstritten, ob die Patienten simulieren oder tatsächlich überzeugt sind, richtig zu antworten. Möglicherweise handelt es sich um eine dissoziative Störung.
Vergleichbare Symptome können auch bei organischen Hirnschaden|Hirnerkrankungen, beispielsweise nach Schlaganfall oder bei Hirntumoren auftreten.
Behandlung
Die Behandlung des Ganser-Syndroms ist meist schwierig. Es gibt Versuche mit Verhaltenstherapie.
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