|
Wernicke-Enzephalopathie
Die Wernicke-Enzephalopathie (syn.: ''Polioencephalopathia haemorrhagica superior; engl.: Wernicke's encephalopathy; benannt nach Carl Wernicke 1848-1905'') ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns im Erwachsenenalter. Sie tritt vor allem bei Vitaminmangel (Malabsorptionssyndrom) auf.
Betroffene
Eine Wernicke-Enzephalopathie findet sich bei etwa 15% der verstorbenen Alkoholiker. Seltenere Ursachen sind ein Magenkarzinom, eine Magenresektion oder eine lang andauernde parenterale Ernährung ohne Zugabe von Vitamin B1 (Thiamin).
Entstehung
Zu Grunde liegt ein Vitamin B1-Mangel (Thiamin), der zu Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel durch Versagen einer energiereichen Phosphorylierung führt. Nach einer Ödem|ödematösen Schwellung des Gehirns kommt es später auch zur Einblutung und Kapillarsprossung an bestimmten Stellen des Gehirns (Corpora mamillaria, hypothalamische Kerngebiete um den III. Ventrikel, Lamina tecti und periaquäduktales Grau mit Okulomotoriuskerngebieten). Es folgt eine Atrophie dieser Strukturen.
Symptome
Störungen beim Bewegen der Augen durch Augenmuskellähmungen und Doppeltsehen, horizontaler Blickrichtungsnystagmus, Reflexstörungen, Bewusstseinstörungen, Desorientiertheit, Apathie und Somnolenz, cerebelläre Rumpf-, Stand- und Gang-Ataxie, Störungen der Feinmotorik mit Dysdiadochokinese, bulbär-cerebelläre Sprechstörung (Dysarthrie), Schluckstörung (Dysphagie), Schlafstörung (Imsomnie), vegetative Störungen wie Hypotonie, Hypothermie und Hyperhidrose, organische Psychose.
Therapie
Vitaminsubstitution durch Gabe von Thiamin
.
|