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Tetraplegie
Die ''Tetraplegie" (von griechisch: tetra = vier und plege = "Schlag'') ist eine Form der Querschnittlähmung, bei der alle vier Gliedmaßen, also sowohl Beine als auch Arme betroffen sind. Selten werden auch die Begriffe "Quadriplegie" oder "Tetraparalyse" verwendet.
Der ICD10 Code für die Erkrankung ist "G82.5".
Bei Nervenschädigungen im Bereich der Rücken- und Lendenwirbel bleibt die Arm-/Handfunktion intakt und man spricht von ''Paraplegie''.
Ursachen
Ursache ist meist eine schwere Schädigung des Halsmarks. Sie kann traumatisch, infektiös, erblich oder idiopathisch bedingt sein:
- Trauma im Halswirbelbereich (ca. 70 % aller Fälle)
- Poliomyelitis anterior
- Polyneuritis, Polyradiculoneuritis und Polyneuropathien
- Syringomyelie
- Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS) und andere demyelinisierende Erkrankungen
- Thrombose der ''Arteria spinalis anterior oder Arteria basilaris''
Seltener kann auch ein beidseitiger Ausfall übergeordneter Zentren im Gehirn (Motoneuron|oberes Motoneuron, motorischer Cortex), z.B. durch einen Schlaganfall, eine Tetra''parese'' auslösen.
Letztendlich bedeutet dies einen Ausfall der die Arm- und Beinmuskulatur innervierenden Nerven (''Plexus brachialis'', ''Plexus lumbosacralis'') und von Blase, Mastdarm und Sexualfunktion sowie den generellen Verlust der Muskelkontrolle und Sensibilität unterhalb der Rückenmarksschädigung.
Sonstiges
Ein Mensch mit Tetraplegie ist in der Regel bei der Mobilität auf die Hilfe und bei der Körperpflege auf die Hilfestellung andere Menschen angewiesen. Dies ist jedoch stark von der individuellen Ausprägung abhängig.
Bekannte Menschen mit Tetraplegie sind der Physiker Stephen Hawking (ALS) und der Schauspieler Christopher Reeve (Rückenmarkstrauma).
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