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Substantia nigra
Substantia nigra (auch Soemmering-Ganglion nach Thomas Soemmering) ist ein Begriff aus der Medizin und bezeichnet einen Teil des Gehirns. Dabei handelt es sich um einen Kernkomplex im Bereich des Mittelhirns (Mesencephalon), der durch einen hohen intrazellulären Gehalt an Eisen und Melanin dunkel (lat.: ''niger, -gra, -grum'' = schwarz) gefärbt erscheint.
Anatomie
Die Substantia nigra befindet sich im Mesencephalon dorsal der Hirnschenkel. Man unterscheidet morphologisch eine dunkle Pars compacta mit dicht gelagerten, melaninhaltigen Neuronen und eine rötliche Pars reticulata, deren Nervenzellen durch einen besonders hohen Eisengehalt auffallen.
Zur Substantia nigra verlaufen zuführende Nervenfasern (''Afferenzen'') aus der präzentralen Rinde, dem Nucleus caudatus und dem Putamen. Die harausführenden Nervenfasern (''Efferenzen'') ziehen zum Striatum und zum Thalamus. Histochemisch lassen sich verschiedene Neurotransmitter in den Neuronen der Substanz nachweisen, besonders jedoch in der Pars compacta imponiert ein hoher Dopamingehalt.
Physiologie
Die Substantia nigra ist in diverse Schaltkreise des extrapyramidalmotorischen Systems eingegliedert und steht auf diese Weise mit Cortex, Striatum, Nucleus subthalamicus, Thalamus und anderen Hirnstrukturen in Verbindung. Über ihre dopaminergen Neurone werden Signale vermittelt, die besonders auf die Planung und den Beginn einer Bewegung wirken ("Starterfunktion").
Pathophysiologie
Ein Ausfall des dopaminergen Systems führt zum Wegfall der Enthemmung (''Desinhibition'') anderer Bestandteile des Schaltkreises und damit zu den Symptomen des Morbus Parkinson. Im Gegensatz dazu führt ein Ausfall des Nucleus subthalamicus oder der externen Anteile des Globus pallidus zu einer relativen Überfunktion der Nigra-Neurone und damit zu Erkrankungen wie der Chorea Huntington (Pallidum) oder dem Hemiballismus (Nucleus subthalamicus).
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