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Primordium (Schlaf)
Das Primordium ist der Zustand völliger Orientierungslosigkeit oder sogar des Identitätsverlustes beim Aufwachen aus dem Schlaf. Es tritt häufig auf nach sehr tiefem Schlaf oder nach dringend benötigtem Schlaf, z.B. zur Regenerierung nach Erschöpfung oder weil man die Tage vorher kaum geschlafen hat.
Das Primordium dauert nur einige Sekunden. In dieser Zeit fragt man sich: "Wo bin ich?" oder auch sogar: "Wer bin ich?", bis man sich auch anhand der Umgebung wieder orientiert hat. Der Geist fährt sich sozusagen wieder hoch, ähnlich wie ein Computer hochgefahren wird.
Man kann auch sagen: Das Ich fährt sich wieder hoch. Das Primordium ist eine faszinierende Möglichkeit, die Zerbrechlichkeit und Unbeständigkeit des eigenen Ichs zu erfahren. "Ich" hängt nicht nur vom Körper, bzw. vom lebenden Körper ab, es hängt sogar sozusagen von der Tagesstimmung des Körpers ab: Manchmal ist der Körper so erschöpft, dass er mir nicht mal meine eigene Identität zugesteht. Die Erkenntnis, dass selbst der lebende Körper nicht immer mein Ich garantiert, lässt umso schwerer glauben, dass mein Ich ausgerechnet auch noch ohne Körper (nach dem Tod) vorhanden sein wird.
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