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Neurotrophin
Neurotrophine sind körpereigene Signalstoffe, die zielgerichtete Verbindungen ziwschen Nervenzellen bewirken. Ein typisches Beispiel für ein Neurotrophin ist der sogenannte "Nervenwachstumsfaktor - nerve growth factor" (NGF).
Eingeführt wurde der Begriff mit der Neurotrophinhypothese von Viktor Hamburger und Rita Levi-Montalcini. Sie geht davon aus, dass unreife Neurone um limitierte, von Zielzellen dargebotene trophische Faktoren konkurrieren. Nur jene Neurone, die erfolgreich synaptische Verbindungen knüpfen, bekommen genügend dieser trophischen Faktoren, um überleben zu können.
Neurone die nicht genügend trophische Faktoren erhalten, werden durch Apoptose entfernt.
Sind Neurotrophine vorhanden, so binden sie an Zelloberflächenrezeptoren der Trk-Familie. Daraufhin wird eine Kaskade von Kinasen ausgelöst, deren Zielproteine zur Unterdrückung der Apoptose führen.
Zentrales Enzym dieses Mechanismus ist die auch als Akt bekannte Proteinkinase B.
Durch Interaktion mit dem p75 Neurotrophin Rezeptor, p75NTR, einem Rezeptor der TNF-Rezeptor Familie, kann durch Neurotrophine jedoch Apoptose auch hervorgerufen werden.
Deshalb sieht man heute Neurotrophine nicht mehr als Neurostimulatoren an, sondern als Neuromodulatoren.
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