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Lumbalpunktion
Eine Lumbalpunktion (lat. Lumbum - Lende) ist eine Punktion des Duralsacks im Bereich der Lendenwirbel. Dabei wird eine Hohlnadel in den Lumbalkanal auf Höhe der Lende eingeführt und Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) entnommen.
In der Diagnostik
Bei Verdacht auf entzündliche Erkrankungen der Hirnhäute oder des Gehirns (Meningitis, Enzephalitis, Neurosyphilis, Multiple Sklerose u.a.) sowie bei anderen Erkrankungen können so wichtige Marker ermittelt werden, die z.B. im Blut oder Urin nicht nachweisbar sind.
Zur Therapie
Zwischen Gehirn und der peripheren Blutbahn gibt es eine Barriere (Blut-Hirn-Schranke), die beim gesunden Menschen für einige Medikamente nicht durchlässig ist. Deshalb werden in seltenen Fällen Medikamente (z.B. Chemotherapeutika) über die Rückenmark-Flüssigkeit appliziert.
Anwendung und Nebenwirkungen
Grundsätzlich können Patienten, die frei sind von Hirndruckzeichen punktiert werden. Der Vorgang ist nicht schmerzfrei und wird deshalb oft unter lokaler Betäubung vorgenommen. Nach der Behandlung sollte der Patient Bettruhe für einige Stunden einhalten, damit sich der Liquorraum wieder verschließen kann. Sollte das ausbleiben, kommt es zu einem kontinuierlichen Abfluss von Liquor. Der daraus resultierender Unterdruck (Liquorunterdruck-Syndrom) führt zu starken Kopfschmerzen oder gar zu Kleinhirneinklemmungen (sehr selten). Nach dem Eingriff können selten über mehrere Tage Kopfschmerzen auftreten.
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