Katalepsie bei KRANKHEITEN.DE
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Katalepsie

Katalepsie (griechisch ''katálipsi" - "das Besetzen, Festhalten''), auch Starrsucht oder Halbstarre, ist das anhaltende Verharren in einer bestimmten Körperhaltung bei erhöhter Muskelspannung. Die Bewegungen des Erkrankten sind stark verlangsamt. Katalepsie kommt häufig bei Menschen vor, die unter Schizophrenie oder Enzephalitis leiden.

Katalepsie, eine eigentümliche Krankheit der Bewegungsnerven beziehungsweise des Rückenmarks, welche in einzelnen Anfällen auftritt.

Während eines kataleptischen Anfalls verharren die Glieder in der Stellung, in welche sie der Kranke vor dem Anfall durch seinen Willen gebracht hat, oder in der Stellung, in welche sie während des Anfalls durch fremde Hand gebracht werden. Sie sinken weder durch ihre eigne Schwere herab, noch können sie durch den Willen des Kranken in eine andre Stellung gebracht werden.

Es ist wahrscheinlich, dass bei der Starrsucht alle Bewegungsnerven sich in einem Zustand mittlerer Erregung befinden, und dass infolgedessen alle Muskeln bis zu dem Grad kontrahiert sind, dass sie der Schwere der Glieder Widerstand zu leisten vermögen. Kataleptische Erscheinungen treten bei gewissen Geisteskranken, bei Hysterischen und neben manchen Krampfformen, sehr selten dagegen selbständig bei sonst gesunden Individuen auf. Gelegenheitsursachen zum Ausbruch der Starrsucht sind namentlich starke Gemütsbewegungen oder auch diejenigen Nervenreizungen, welche den magnetischen Schlaf (siehe Hypnotismus) hervorbringen. Als Vorboten der Anfälle von Starrsucht sind Kopfschmerz, Schwindel, Ohrenklingen, unruhiger Schlaf, große Reizbarkeit etcetera zu nennen. Der Anfall selbst tritt plötzlich ein; die Kranken bleiben unbeweglich wie eine Statue in der Stellung oder Lage, in welcher sie sich gerade befinden, wenn sie der Anfall überrascht. Entweder ist während des Anfalls das Bewusstsein und damit die Empfindlichkeit gegen äußere Reize vollständig aufgehoben, oder das Bewusstsein ist vorhanden, äußere Reize werden empfunden, aber die Kranken sind nicht imstande, durch Worte oder Bewegungen Zeichen ihres Bewusstseins zu geben. Die Atmungsbewegungen, der Herz- und Pulsschlag sind zuweilen so schwach, dass man sie kaum wahrnimmt. Ein solcher Anfall dauert meist nur wenige Minuten, selten mehrere Stunden oder Tage. Die Kranken gähnen und seufzen, wenn der Anfall vorübergeht, und machen ganz den Eindruck eines Menschen, der aus einem tiefen Schlaf erwacht. Geht der Anfall schnell vorüber, und ist während desselben das Bewusstsein erloschen gewesen, so wissen die Kranken oft gar nicht, dass etwas Ungewöhnliches mit ihnen vorgegangen ist.

In anderen Fällen bleiben die Kranken nach dem Anfall für kurze Zeit angegriffen, schwindlig und klagen über Eingenommenheit des Kopfes. Oft tritt nur ein Anfall ein, selten folgen sich in kurzen oder langen Zwischenräumen mehrere Anfälle. Die Starrsucht geht fast immer nach längerem oder kürzerem Bestand in Genesung über. Dauert der Anfall länger an, so kann es nötig werden, dem Kranken künstlich (durch die Schlundsonde) Nahrung einzuführen.


Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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