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Minamata-Krankheit
Die Minamata-Krankheit ist eine chronische Vergiftung durch Quecksilber, die an der Japan|japanischen Küste in der Umgebung der Stadt Minamata auftrat. Symptome sind zunächst nur
Mattigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, später Ataxie, Lähmungen, Psychosen, in schweren Fällen Koma, die Krankheit endete dann nicht selten tödlich.
Minamata wurde dabei weltweit zum Begriff für Umweltschäden durch unkontrollierte Verklappung von Abfällen, als sich in dem Ort Mitte der 50er Jahre Schädigungen am zentralen Nervensystem von Menschen und Tieren zeigten, die bald auf die Aufnahme von Quecksilber aus Lebensmitteln und Trinkwasser zurückgeführt werden konnten. Der Chemiekonzern Chisso, der am Ort eine Acetaldehyd-Anlage unterhielt, stritt zunächst jeden Zusammenhang ab, obwohl er in eigenen Versuchsreihen bereits festgestellt hatte, dass das Abwasser aus der Acetaldehyd-Produktion genau die beobachteten Symptome an Tieren hervorrief.
Erst nach einer staatlichen Untersuchung musste der Konzern zugeben, dass die Einleitung von Methylquecksilberiodid ins Meerwasser zu einer dramatischen Anreicherung von Quecksilber in den Meeresalgen und somit in den Fischen, dem Hauptlebensmittel der Einwohner des Küstenortes, geführt hatte. Nach heutigen Schätzungen wurden etwa 10.000 Menschen durch das Quecksilber mehr oder weniger schwer geschädigt, etwa 3.000 dürften an der Vergiftung gestorben sein.
Wesentlichen Anteil an der Veröffentlichung und schließlichen Aufklärung des Falles hatten die Fotoreportagen von W. Eugene Smith, der mehrere Jahre in Minamata lebte und fotografierte und seine Bilder in Life und in einem bewegenden Buch veröffentlichte. Außerdem die japanische Autorin Ishimure Mishiko mit dem Buch "Paradies im Meer der Qualen".
1999 konnten japanische Wissenschaftler auch bei Indianern am Amazonas die Minamata-Krankheit nachweisen, auch hier gelangte illegal Quecksilber in das Flußwasser.
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