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Ciguatera
Ciguatera ist eine Art von Fischvergiftung, die saisonal und unerwartet in tropischen Meeresgebieten auftritt und durch den Genuss von sonst ungiftigen Speisefischen hervorgerufen wird. Der Name leitet sich von dem spanischen Namen cigua für Schnecke ab, die man zunächst irrtümlich dafür verantwortlich hielt.
Weite Teile der Karibik müssen sich heutzutage mit tiefgefrorenem Fisch aus Australien und Neuseeland versorgen. Im asiatischen Raum werden erste Vorfälle gemeldet.
Verantwortlich sind das Cigua- und Maitotoxin, die zu den stärksten Giftstoffen zählen, die bekannt sind. Ihre Strukturen sind noch ungeklärt, vermutlich handelt es sich um Derivate von Okaidinsäure oder Brevetoxin B. Sie entstammen auf Algen / Tang des Korallenriffs epiphytisch lebenden Dinoflagellaten - bestimmten Geißeltierchen - wie Gambierdiscus toxicus und wirken auf die Natriumkanäle der Zellen (u.a. verantwortlich für die Weiterleitung von elektrischen Signalen im Nervensystem). Da sie über die Nahrungskette aufgenommen werden, gehören zu den betroffenen Fischarten v.a. Raubfische wie Barrakudas, Zackenbarsche und Muränen, seltener aber auch korallenpolypenfressende Papageifische und "Vegetarier".
Die hitzebeständigen Gifte schaden den Fischen nicht, die Letalität bei Menschen die an Ciguatera erkranken liegt jedoch bei unter 1%.
Symptome
Nach wenigen Stunden entwickeln sich Hautausschläge, Taubheitsgefühl in Lippen- und Mundschleimhaut, Diarrhöe, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Die Beschwerden, teilweise mit charakteristischen neurologischen Symptomen, wie die Umkehr des Kalt-Warm-Empfindens, können oft über Wochen anhalten.
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