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Haptonomie
Die Haptonomie ist eine auf pseudowissenschaftlichen Methoden basierende "Lehre von der Berührung" und ist vor allem bei der Vor- und Nachgeburtlichen Begleitung sowie bei der Sterbehilfe verbreitet. Der Wortstamm "hapto" kommt aus dem griechischen und bedeutet ?ich trete in Kontakt, ich verbinde?. Die Anhänger der Haptonomie, bezeichnen sie auch als "Wissenschaft der Affektivität" und sind derzeit bemüht sie als Humanwissenschaft zu etablieren.
Übersicht
Die Haptonomie beschäftigt sich mit den Grundlagen menschlicher Existenz, von der aus sich jeder Mensch entfaltet und entwickelt. Auf der Haptonomie beruht die ?haptonomische Begleitung?. Sie ermöglicht es dem Menschen, seine Fähigkeiten zu erkennen und sie hierdurch entfalten und reifen zu lassen.
Innerhalb der Haptonomie gibt es drei Bereiche:
- die perinatale Begleitung, die sich mit der Schwangerschaft, der Geburt und der frühkindlichen Erziehung befasst
- die Haptopsychotherapie, die die Therapie zur Behandlung psychisch kranker Patienten unterstützt
- die Haptosynesie, die einerseits zur Unterstützung der Genesung behinderter oder kranker Menschen dient, andererseits bei der palliativen Begleitung (Sterbehilfe) eingesetzt wird.
Die Haptonomie wurde begründet durch Frans Veldmann und wird durch ihn selbst oder durch Mitarbeiter seines wissenschaftlichen Kollegiums im Rahmen des C.I.R.D.H. (Internationales Zentrum zu Forschung und Entwicklung der Haptonomie) gelehrt. Sie steht häufig im Gegensatz zur klassischen Schulmedizin, da sie auf viele Methoden, insbesondere in der Geburt verzichtet.
Zur Zeit gibt es noch keine eindeutigen wissenschaftlich sicheren Untersuchungen, die sich mir der Wirkungsweise der Haptonomie beschäftigen. Durch statistische Auswertungen konnte an der Heinrich-Heine-Universitätsklinik Düsseldorf durch Vergleichsgruppen lediglich festgestellt werden, dass bei haptonomisch begleiteten Schwangerschaften der Anteil der Kaiserschnittgeburten unter 5% lag (Bundesdurchschnitt etwa 23%). Dieses kann aber auch daran liegen, das im Rahmen der pränatalen haptonomischen Geburtsbegleitung beispielsweise eine Steißlage nicht als Risikoschwangerschaft gilt und somit auch nicht automatisch zu einem Kaiserschnitt führt.
Schwangerschaftsbegleitung
Ein wichtiger Bereich innerhalb der Haptonomie ist die haptonomische prä- und postnatale Begleitung der Schwangerschaft und Geburt. Sie fördert die Entwicklung der Bindung zwischen dem Kind und den Eltern, insbesondere auch zwischen Vater und Kind. Durch die haptonomische Schwangerschaftsbegleitung können beide Elternteile und das Kind eine intensive und liebevolle Beziehung aufbauen, während das Kind noch ungeboren ist. Dadurch fühlen sich nicht nur die Eltern während der Schwangerschaft sicherer, das Kind erlangt schon im Mutterleib eine unbedingte Sicherheit und Geborgenheit.
Gleichzeitig ermöglicht diese Sicherheit auch einen sehr harmonischen und schmerzfreien Ablauf der Geburt. Dabei wird in über 95% der Geburten auf mittlerweile "übliche" Hilfsmittel (PDA Saugglocke, etc.) verzichtet. Ebenso liegt die Kaiserschnittrate am Ende einer haptonomischen Schwangerschaftsbegleitung bei weit unter 5%.
Dieses sind unter anderem auch die Gründe, warum die Geburt nur selten haptonomisch begleitet wird, da sie für Ärzte und Hebammen weit zeitaufwändiger und damit weniger lukrativ ist.
Haptonomische Eltern-Kind-Begleitung
Bei der postnatalen Begleitung wird weiter auf die Geborgenheit und die innere Sicherheit des Kindes Wert gelegt, die Haptonomie endet also nicht mit der Geburt. Beispiele dafür sind das Tragen des Kindes, bis das Kind von sich aus selbständig läuft und dadurch sein Umfeld erweitert, das Schlafen des Kindes im Bett der Eltern und das sich nach den Bedürfnissen des Kindes richtende Stillen.
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