Übertragung (Geburt) bei KRANKHEITEN.DE
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Übertragung

Die Übertragung bedeutet in der Geburtshilfe die fortgesetzte Schwangerschaft über den erwarteten "normalen" Geburtstermin hinaus.

Früher hielt man pauschal alle Schwangerschaften, welche mindestens sieben Tage ohne Anzeichen der beginnenden Geburt überfällig waren, für übertragen. Heute diffenrenziert man zwischen der seltenen echten Übertragung mit tatsächlich länger dauernder Schwangerschaft und der relativen Übertragung (die Schwangerschaft währt lediglich auf die individuelle, unzureichende Plazentafunktion bezogen zu lange).

Ursache für die echte Übertragung ist eine Pathologie|pathologisch herabgesetzte Erregbarkeit der glatten Muskeln des Uterus.

Ungeachtet der Art der Übertragung steigt die perinatale Sterblichkeit der Kinder, je länger die Übertragung fortdauert, wegen der negativen Effekte der zunehmenden Plazentainsuffizienz, v.a. des latenten Sauerstoffmangels der Ungeborenen, an!

Zur Prophylaxe gibt es die Verfahren der Kardiotokographie (vorgeburtliches kontinuierliches Überwachen der kindlichen Herzfrequenz und der mütterlichen Wehen) und - heute selten - der Amnioskopie (Geburtshilfe/fruchtwasser.php">Fruchtwasserspiegelung), so dass bei beunruhigenden Befunden ggf. schnell die Geburtseinleitung|Geburt eingeleitet werden kann.

Ein Neugeborenes, das übertragen wurde, wird als Risikoneugeborenes eingestuft.

Objektive Kriterien für die Diagnose, ob ein Neugeborenes übertragen ist, sind die so genannten Runge-Zeichen:
  1. gelbe Haut, gelbe Eihaut|Eihäute bzw. Nabelschnur;
  2. Waschhaut v.a. der Hände mit
  3. Abschilfern / Abschälen der Epidermis;
  4. roter Hodensack bzw. rote Schamlippen;
  5. keine Vernix caseosa (Fruchtschmiere, Käseschmiere);
  6. Dystrophie (relativer Entwicklungsrückstand).
Als eine Folgeerkrankung der Übertragung (chronischen Plazentainsuffizienz) beim Neugeborenen kann das dreigradige Clifford-Syndrom auftreten:
  • Grad I: keine Käseschmiere, kaum ausgeprägte Fettpolster und Hautatrophie;
  • Grad II: dazu grüne Farbe von Haut und Eihäuten wegen mekoniumhaltigen Geburtshilfe/fruchtwasser.php">Fruchtwassers
  • Gard III: Haut in hellem Gelb Mazeration|mazeriert, Geburtshilfe/fruchtwasser.php">Fruchtwasser gelb-braun.
Die Prognose ist relativ gut, wenn die Neugeborenenperiode überlebt wird.

Die Informationen dienen der allgemeinen Weiterbildung. Sie können in keinem Falle die ärztliche Beratung, Diagnose oder Behandlung ersetzen.
Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie ärztlichen Rat einholen.

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