Warfarin-Embryopathie
Als '''Warfarin-Embryopathie" wird ein der Chondrodysplasia punctata ähnelnder Symptomenkomplex bei Kindern bezeichnet, deren Mütter in der Schwangerschaft - vor allem im Zeitraum der 6. - 12. Schwangerschaftswoche - mit oralen Antikoagulantien wie Warfarin behandelt wurden.
Die Fehlbildungen zeigen sich als Hypoplasie der Nase und/oder Entwicklungsstörungen der Epiphysen (wie bei Chondrodysplasia punctata) sowie weitere Anomalien. Orale Antikoagulantien können zwar während der gesamten Schwangerschaft zu Fehlbildungen führen, diese dürften in diesem Fall zumindest teilweise durch Blutungen beim Fetus ausgelöst werden, da orale Antikoagulantien im Gegensatz zu Heparin plazentagängig sind. Hier sind besonders Zentralnervensystem und Augen betroffen und stehen Optikusatrophie, Mikrozephalie und fetale Entwicklungsstörungen im Vordergrund.
Dennoch wird deren Einnahme durch Schwangere mit Ausnahme des erwähnten Zeitraums sowie der letzten Schwangerschaftswochen (Gefahr der vorzeitige Plazentalösung|vorzeitigen Plazentalösung) in einer Übersichtsarbeit von Chan et. al. als ausreichend sicher eingestuft, sofern eine absolute Indikation zur Antikoagulation bei der Schwangeren besteht, zumal die orale Antikoagulation bessere Ergebnisse erziele als jene durch Heparine bzw. niedermolekulare Heparine.